Anhaltende Lieferengpässe setzen Europas größtem Automobilhersteller weiterhin zu. Zuletzt muss Volkswagen auch seine Jahresprognose anpassen. Bei einem Treffen in Barcelona schwört Konzernchef Oliver Blume seine Mitarbeitenden nun auf schwierige Zeiten ein.
Volkswagen-Chef Oliver Blume ruft das Management angesichts der Konjunkturschwäche zu gemeinsamen Anstrengungen auf, um den Autokonzern auf Kurs zu halten. “Die kommenden Monate werden herausfordernd”, sagte der Konzernchef bei einer Managementkonferenz in Barcelona ein Jahr nach seinem Amtsantritt. “Schwerpunkte liegen bei den Produktanläufen, der Software, unseren Performance-Programmen, der Cashflow-Arbeit und zahlreichen Aktivitäten in den Marken und Regionen”, sagte er laut Auszügen aus seinem Redemanuskript.
Volkswagen hatte wegen der anhaltenden Engpässe in den Lieferketten seine Prognose für 2023 zuletzt etwas vorsichtiger formuliert. Der Konzern habe Schritte unternommen, um beim Mittelzufluss (Netto-Cashflow) das untere Ende der in Aussicht gestellten Spanne zwischen sechs und acht Milliarden Euro zu erreichen, hatte Finanzchef Arno Antlitz Ende Juli bei der Präsentation der Quartalszahlen gesagt. Bei den Auslieferungen geht das Management für das Gesamtjahr nun von einer Spanne zwischen neun und 9,5 Millionen Fahrzeugen aus statt der bisher erwarteten 9,5 Millionen Einheiten.
Blume hatte vor einem Jahr Herbert Diess an der Konzernspitze ersetzt, der wegen Problemen bei der Softwareentwicklung abgelöst wurde. Der 55-Jährige führt Europas größten Autokonzern seither in Personalunion mit dem Sportwagenbauer Porsche AG. Er will die Ertragskraft von Volkswagen steigern und hat dazu allen Marken eigene Renditevorgaben gemacht.
“Wir führen unsere Marken mit klaren, messbaren Zielen”, sagte Blume vor den Managern und fügte hinzu: “Unternehmertum in allen Organisationen ist unser zentraler Anspruch. Jeder leistet einen Beitrag zum gemeinsamen Erfolg des Konzerns.” An der Konferenz in Barcelona nahmen nach Konzernangaben mehrere hundert Top-Manager teil.