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Es geht wieder leicht aufwärts. Nach einer Erhebung von Daten der zwölf regionalen Zentralbanken der USA stellt die Fed fest, dass die Wirtschaft des Landes moderat wächst und die Inflation sich größtenteils verlangsamt. In einigen Wochen verkünden die Notenbanker, welche Schlüsse sie daraus ziehen.
Die Wirtschaft in den USA ist laut der Notenbank Federal Reserve zuletzt moderat gewachsen. Die wirtschaftliche Aktivität habe im Juli und August leicht zugenommen, teilte die Fed in ihrem Konjunkturbericht “Beige Book” mit. Die Erhebung lief bis zum 28. August und fußte auf Wirtschaftskontakten aus den Regionen. Die Zuwächse am Arbeitsmarkt waren allerdings landesweit verhalten. In einigen Fed-Bezirken hätten die Verbraucher ihre Ersparnisse abgebaut und sich sogar verschuldet.
Die Inflation habe sich in den meisten Regionen insgesamt verlangsamt, insbesondere in den Bereichen Produktion und Konsumgüter. Hervorgehoben wurden die Konsumausgaben im Bereich Tourismus. Diese seien stärker als erwartet ausgefallen, was einer weiterhin aufgestauten Nachfrage aus der Corona-Pandemie geschuldet gewesen sei. Die übrigen Konsumausgaben hätten sich weiterhin moderat entwickelt.
In nahezu allen Bezirken hätten die Befragten angegeben, dass die Unternehmen erwarteten, dass sich das Lohnwachstum in nächster Zeit verlangsamen werde. Zudem berichtete die Mehrheit der Bezirke, dass sich das Preiswachstum insgesamt abgeschwächt habe. Die Zentralbank will die starke Teuerung eindämmen und hat dazu die Zinsen seit Anfang 2022 kräftig erhöht – auf die aktuelle Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent. Fed-Chef Jerome Powell ließ die Tür für eine weitere Anhebung offen, ohne sich jedoch festzulegen.
Fed-Direktor glaubt an sanfte Landung
Die US-Währungshüter möchten den Preisauftrieb eindämmen und dabei das Wirtschaftswachstum dämpfen, ohne jedoch die Konjunktur abzuwürgen. Dieses Szenario heißt im Fachjargon der Volkswirte sanfte Landung. Die US-Wirtschaft hatte im Frühjahr aufs Jahr hochgerechnet um 2,1 Prozent zugelegt. Damit war der Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt noch etwas stärker als zu Jahresbeginn mit damals 2,0 Prozent.
Fed-Direktor Christopher Waller hatte jüngst gesagt, es sehe danach aus, dass eine sanfte Landung gelingen werde. An den Terminmärkten werden die Chancen auf eine Zinserhöhung bei der Sitzung am 20. September nur sehr gering eingeschätzt. Mehrere Währungshüter ließen zuletzt allerdings weiter die Möglichkeit offen, dass die Fed gegen Jahresende nachlegen könnte.
Mit dem sogenannten Beige Book bereitet die US-Notenbank die jeweils nächste Sitzung vor. Es ist eine Zusammenfassung von Kommentaren der zwölf regionalen Zentralbanken der USA, die über die aktuelle wirtschaftliche Lage in ihren jeweiligen Regionen berichten.