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US-Geschäft beflügelt Telekom

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Glänzende Geschäfte in den USA und ein starker Dollar haben die Ergebnisse der vergoldet. Und das Wachstum soll anhalten. Aktionäre können sich auf eine höhere Dividende freuen.

Die Deutsche Telekom hat dank des starken Dollars im vergangenen Jahr so viel verdient wie noch nie. Sie profitierte dabei von den brummenden Geschäften bei der US-Tochter T-Mobile. “Die amerikanische Geschichte geht zu 100 Prozent und mehr auf”, sagte Firmenchef Tim Höttges in Bonn. T-Mobile gewann im vergangenen Jahr mehr als vier Mal so viele Kunden hinzu wie der Bonner Mutterkonzern. Außerdem fahre der US-Mobilfunker nun die Früchte seiner Fusion mit dem Rivalen Sprint ein. Die Synergien würden im laufenden Jahr um ein Fünftel auf bis zu 7,5 Milliarden Dollar wachsen, während die Integrationskosten um gut 80 Prozent auf weniger als eine Milliarde Dollar fielen.

Deutsche Telekom 21,30

Zudem liegt die geplante Mehrheitsübernahme bei T-Mobile in Reichweite. Zwar wollte Höttges keinen Zeitrahmen nennen, wann die Beteiligung, die aktuell bei 49,6 Prozent liege, diese Schwelle überschreitet. “Aber das kommt so sicher wie das Amen in der Kirche.”

Auch beim Erreichen der 2021 ausgegebenen Mittelfrist-Ziele sieht Höttges sein Unternehmen auf gutem Weg. Die aktuellen Zahlen bewegten sich am oberen Ende der angepeilten Spanne und teilweise darüber. Im vergangenen Jahr stiegen die Erlöse um 6,1 Prozent auf ein Rekordhoch von 114,4 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis erreichte mit 40,2 Milliarden Euro ebenfalls einen Bestwert. Unter dem Strich verdiente der Telekom-Konzern mit etwa acht Milliarden Euro fast doppelt so viel.

“Der Geschäftsbericht und der Ausblick bestätigen grundsätzlich unsere positive Sicht der Dinge”, kommentierte DZ-Bank-Analyst Karsten Oblinger. Er bekräftige seine Kaufempfehlung für die T-Aktie. Sie stieg um bis zu 1,4 Prozent und war mit 21,40 Euro so teuer wie zuletzt vor fast 22 Jahren.

Für 95 Prozent der Bevölkerung 5G verfügbar

Im laufenden Jahr wollen die Bonner noch mehr verdienen. Das operative Ergebnis inklusive Leasingkosten soll um vier Prozent auf fast 41 Milliarden Euro steigen. Weil der Konzern im vergangenen Jahr unter anderem das Niederlande-Geschäft losschlug und die Funkturmtochter GD Towers veräußert, nimmt er einen Pro-Forma-Vorjahreswert als Basis. Der freie Mittelzufluss solle auf dieser Basis um mindestens 40 Prozent auf mehr als 16 Milliarden Euro klettern.

Angesichts der glänzenden Zahlen können die Telekom-Aktionäre auf weiter steigende Dividenden hoffen. Denn der für die Ausschüttung maßgebliche, um Einmaleffekte bereinigte Gewinn werde 2023 voraussichtlich auf 1,60 von 1,50 Euro je Aktie steigen, prognostizierte das Unternehmen. Für das abgelaufene Jahr sollen 0,70 Euro je Aktie gezahlt werden, nach 0,64 Euro zuletzt.

Zum Thema Netzausbau sagte Höttges, dass in Deutschland 95 Prozent der Bevölkerung mit dem schnellen 5G-Mobilfunkstandard erreicht würden. Beim schnellen Internet per Glasfaser würden in Deutschland inzwischen 1,35 Millionen Haushalte erreicht.

Telekom-Konkurrent Vodafone hatte zu Monatsbeginn mit seinen Geschäftszahlen enttäuscht. Der britische Konzern kündigte außerdem dem Abbau von 500 Stellen im Hauptquartier an. Telefonica Deutschland fuhr dagegen dank eines anhaltend starken Kundenzustroms ein Rekordergebnis ein.

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