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US-Behörden bremsen Verkauf von Kryptobank Voyager

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Durch den Kurseinbruch von TerraUSD gerät die Kryptobank Voyager in die Insolvenz. Ein potenzieller Käufer scheint mit Binance schnell gefunden. Deren Machenschaften kommen sowohl Börsenaufsicht als auch bei Finanzbehörden nicht gut an.

Die US-Börsenaufsicht SEC und die New Yorker Finanzbehörde haben ihr Veto gegen einen Verkauf der insolventen Kryptobank Voyager an die US-Tochter der Handelsplattform Binance eingelegt. Der Deal könnte gegen die Gesetze über Angebot und Verkauf nicht registrierter Wertpapiere verstoßen, teilte die SEC mit.

Das New York Department of Financial Services (NYDFS) wies darauf hin, dass Voyager Geschäfte mit virtuellen Währungen ohne Lizenz betrieben habe, die somit illegal gewesen seien. Binance.US und der Anwalt der Kryptobörse waren für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen. Die SEC, die bereits Anfang Januar Einspruch gegen die Übernahme eingereicht hatte, machte außerdem Bedenken über die Sicherheit der Kundeneinlagen geltend. Es bleibe unklar, ob mit Binance.US verbundene Unternehmen oder Dritte auf die Gelder zugreifen könnten. Zudem sei nicht gewährleistet, dass die Einlagen nicht von der Plattform transferiert werden könnten.

Vergangene Woche bekannt gewordenen Unterlagen und internen Mitteilungen zufolge hatte der Mutterkonzern Binance heimlichen Zugriff auf ein Konto der vermeintlich unabhängigen Tochter Binance.US. Sie habe mehrere hundert Millionen Dollar abgezogen. Der Grund für die Überweisungen und die Eigentümer der Gelder blieben zunächst im Dunklen.

Binance.US hatte diese Informationen damals als veraltet bezeichnet. Die weltgrößte Kryptobörse hat in mehreren Fällen Ärger mit den US-Behörden. So steht sie im Mittelpunkt einer Geldwäscheuntersuchung. Zudem verboten die US-Behörden dem Unternehmen die Ausgabe seiner eigenen, an den Dollar-Kurs gekoppelten Digitalwährung Binance USD. Sie betrachten diese als Wertpapier, das registriert werden muss. Voyager war durch den Kurseinbruch der Kryptowährung TerraUSD im Frühjahr in die Pleite geschlittert.

Wenn ein Stablecoin abstürzt

Die SEC wirft dem Krypto-Entwickler Do Kwon und seiner Firma Terraform Labs Betrug von Investoren vor. Das geht aus Dokumenten eines Bundesgerichts im südlichen Distrikt von New York hervor. Der Beschuldigte habe ein betrügerisches System betrieben, das zu einem Marktverlust von mindestens 40 Milliarden Dollar geführt habe, hieß es weiter in dem Schriftstück. Do Kwon ist der südkoreanische Mitbegründer und Chef von Terraform Labs mit Sitz in Singapur, der Muttergesellschaft der abgestürzten Stablecoin TerraUSD und der Kryptowährung Luna.

Die SEC forderte, dass der Beklagte mit Strafen belegt wird, die unrechtmäßig erworbenen Gewinne zurückzahlen muss und er künftig keine Krypto-Geschäfte mehr tätigen darf. Die Kryptomärkte waren durch den Kollaps der Cyber-Devise TerraUSD im Mai 2022 massiv unter Druck geraten, nachdem die Stablecoin ihre Anbindung an den Dollar eingebüßt hatte. Bei TerraUSD versagte der Stabilitätsmechanismus, als Investoren das Vertrauen in frei handelbare Cyber-Devise Luna verloren. Bei Terraform war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

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