Aktuelle Deutschland Nachrichten

US-Arbeitsmarktdaten lassen Wall Street kalt

0 3

Mit viel Spannung warten die Börsianer auf die aktuellen Daten des amerikanischen Arbeitsmarktes. Doch kaum sind sie raus, folgt Ernüchterung. Dennoch tut sich etwas. Unter anderem büßt der Nasdaq 0,2 Prozent ein. Für den PC-Hersteller Dell sieht es wiederum gut aus.

Die Wall Street hat ihre anfänglichen Gewinne nach den US-Arbeitsmarktdaten größtenteils wieder abgebaut. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte am Freitag 0,2 Prozent höher bei 34.789 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 rückte um 0,1 Prozent auf 4512 Zähler vor. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor indes 0,2 Prozent auf 14.010 Stellen.

Die Analysten wiesen darauf hin, dass die Daten uneinheitlich ausfielen. Die US-Arbeitslosenquote stieg im August zwar überraschend auf 3,8 von 3,5 Prozent im Juli. Es kamen allerdings 187.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft hinzu und damit 17.000 mehr als erwartet. Gleichzeitig wurden die kürzlich von der Regierung vorgelegten Zahlen für den Jobaufbau im Juli und Juni massiv nach unten revidiert. “Die heutigen Daten aus den USA waren weder Fisch noch Fleisch”, kommentierte Jochen Stanzl, Chefanalyst vom Broker CMC Markets. “Sie reihen sich damit in die jüngste Serie uneindeutiger Indikatoren ein und stiften eher mehr Verwirrung als weniger.”

Die Fed hat die Zinsen seit Anfang 2022 von nahe null auf eine Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent gehievt, um die starke Inflation einzudämmen und den Boom am Arbeitsmarkt zu dämpfen. Ob sie im September nachlegt oder nicht, will sie von der Datenlage abhängig machen.

Schwankende Währung

Die US-Währung gab nach den Daten anfänglich etwas nach, während der Euro leicht vorrückte. Am Abend lag der Dollar-Index allerdings ein halbes Prozent im Plus bei 104,16 Punkten. Die europäische Gemeinschaftswährung verlor im Gegenzug ein halbes Prozent auf 1,0786 Dollar. Auch die Kurse der Staatsanleihen konnten ihre ursprünglichen Gewinne nicht halten. Im Gegenzug stiegen die Renditen. Die zehnjährigen US-Bonds rentierten mit 4,175 Prozent im Vergleich zu 4,091 Prozent von vor der Veröffentlichung.

Die Erwartung, dass Saudi-Arabien die Produktionskürzung um eine Million Barrel pro Tag (bpd) bis in den Oktober hineinverlängert, trieb die Ölpreise erneut nach oben. Die Nordsee-Rohölsorte Brent und die leichte US-Sorte WTI kletterten um jeweils rund zwei Prozent auf 88,48beziehungsweise 85,53 Dollar pro Barrel (159 Liter). Mit einer Verknappung des Angebots sei dabei mindestens bis zum Ende des Jahres zu rechnen, sagte Tamas Varga, Analyst vom Ölmakler PVM. Dies sei zum Teil auf einen einigermaßen gesunden globalen Verbrauch und zum Teil auf die Entschlossenheit der Saudis zurückzuführen, den Preis auf einem hohen Niveau zu halten.

Vereinbarung zwischen Disney und Charter

Eine Auseinandersetzung um die Vertriebsvereinbarung zwischen dem Kabelnetz-Betreiber Charter Communicationsund dem Filmkonzern Walt Disney drückte die Aktien der beiden Unternehmen, die um knapp zwei beziehungsweise knapp drei Prozent abrutschten. Disney hat Fernsehkanäle wie ESPN und ABC von Charters “Spectrum”-Kabeldienst abgezogen.

Tesla Motors (USD) 245,01

Auf dem Bildschirm wurde eine Nachricht von Charter eingeblendet, in der die Zuschauer aufgefordert wurden, sich an Disney zu wenden. “Wir haben Disney ein faires Angebot gemacht, doch sie verlangen eine übermäßige Preiserhöhung”, hieß es darin. Auch die Aktien anderer Streaming-Unternehmen wie Warner Bros Discovery, Paramount Global und Fox verloren zwischen gut fünf und knapp zehn Prozent.

Aus den Depots flogen auch die Aktien von Tesla, die gut vier Prozent verloren. Die Ankündigung des Elektroautobauers Tesla, die Preise für einige seiner Modelle in China und den USA zu senken, kam bei den Anlegern nicht gut an. Gefragt waren dagegen Dell, die um mehr als 20 Prozent in die Höhe schossen. Der PC-Hersteller hat mit Blick auf den Boom um Künstliche Intelligenz (KI) seine Jahresprognose angehoben.

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Website verwendet Cookies, um Ihr Erlebnis zu verbessern. Wir gehen davon aus, dass Sie damit einverstanden sind, aber Sie können sich abmelden, wenn Sie dies wünschen. Annehmen Weiterlesen

Datenschutz- und Cookie-Richtlinie