Haben bisher Unbekannte eine Attacke auf die kritische Infrastruktur in Garzweiler in Nordrhein-Westfalen verübt? Laut Polizei ist die “Einwirkung Dritter wahrscheinlich”. Auf dem Gelände des Tagebaus ist ein rund 80 Meter hoher Strommast eingenickt. Gelöste Schrauben wurden in der Nähe gefunden.
Auf dem Gelände des Tagebaus Garzweiler in Nordrhein-Westfalen ist ein rund 80 Meter hoher Strommast eingeknickt. RWE geht als Betreiber des Tagebaus davon aus, dass der Mast “bewusst beschädigt und zum Einsturz gebracht werden sollte”. Ein RWE-Sprecher sagte: “Sollte es Sabotage auf die kritische Infrastruktur gewesen sein, verurteilen wir das aufs Schärfste.”
Eine Strommast-Stütze am Tagebau Garzweiler weist eine Beschädigung auf.
(Foto: picture alliance/dpa/RWE)
Die Polizei bestätigte, dass “die Einwirkung Dritter wahrscheinlich” sei. Nach Angaben des Unternehmens versorgt der Mast den Tagebau mit Strom. Nach dpa-Informationen wäre bei einem Ausfall der Stromleitungen auch ein Wasserwerk betroffen gewesen. “Da die Stromversorgung stabil ist, ist auch die Wasserversorgung von Grevenbroich durch das von RWE betriebene Wasserwerk Fürth nicht gefährdet”, sagte der RWE-Sprecher auf Anfrage. Zur Sicherheit seien zwei der vier über den Mast laufenden Stromkreise abgeschaltet worden. RWE habe Strafanzeige gestellt. Der Tagebau Garzweiler sei aber weiter in Betrieb: “Auch die Kraftwerke können weiterarbeiten.”
Ein Mitarbeiter hatte laut RWE den eingeknickten Mast am Freitag entdeckt und die Polizei alarmiert. Fachleute verankerten und sicherten den Mast demnach in der Nacht und gegen Einsturz gesichert. Die Polizei hat vor Ort Ermittlungen aufgenommen. Auf einem Foto vom Tatort ist zu erkennen, dass Schrauben gelöst und Metallteile offensichtlich abgesägt wurden, was auf Manipulation hinweist.