Einkünfte aus dem Export von Öl und Gas machen den Löwenanteil des russischen Haushalts aus. Doch die Einnahmen fallen drastisch. Das hat mehrere Gründe.
Russlands Öl- und Gaseinnahmen sind im Juni spürbar geschrumpft. Das liegt vor allem an niedrigeren Preisen für die Rohstoffe am Weltmarkt sowie am EU-Embargo und -Preisdeckel. Außerdem muss Russland wegen der vom Westen verhängten Sanktionen sein Öl mit deutlichen Nachlässen verkaufen. Wie das Finanzministerium in Moskau mitteilte, sanken die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr um 26 Prozent auf umgerechnet knapp 5,4 Milliarden Euro.
Anfang dieser Woche hatte das Ministerium mitgeteilt, dass der Durchschnittspreis für Russlands wichtigste Rohölsorte Ural zwischen Januar und Juni 2023 bei 52,17 Dollar pro Fass (jeweils 156 Liter) lag. Im gleichen Zeitraum vor einem Jahr hatte ein Fass im Schnitt 84,09 Dollar gekostet.
Zur Einordnung: Ein Fass Urals kostet derzeit rund 27 Dollar weniger als die Nordseesorte Brent. Vor dem Überfall auf die Ukraine lag der Preisunterschied zwischen beiden Sorten bei weniger als einem Dollar pro Fass.
Einnahmen aus der Öl- und Gasindustrie sind nach wie vor die wichtigste Finanzierungsquelle des Kremls. Sie tragen knapp ein Drittel zu den russischen Haushaltseinnahmen bei. Außerdem ist das Land auf die Einnahmen angewiesen, um den Angriffskrieg gegen die Ukraine zu finanzieren.