Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine vor einem Jahr haben mehrere Staaten eine Erhöhung ihrer Verteidigungsbudgets angekündigt. Auch beim französischen Rüstungskonzern Thales boomt das Geschäft. Gleichzeitig wächst der Bedarf an qualifizierten Angestellten.
Der französische Technologie- und Rüstungskonzern Thales will angesichts florierender Geschäfte in diesem Jahr noch mehr Personal anheuern als im vergangenen Jahr. Geplant sei die Einstellung 12.000 neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sagte Firmenchef Patrice Caine der Zeitschrift “Le Journal du Dimanche”. Im Lauf der vergangenen acht Jahre habe Thales jährlich 5.000 bis 8.000 Beschäftigte neu eingestellt, sagte Caine.
Im zurückliegenden Jahr sei die Zahl der Neueinstellungen bereits auf 11.500 gestiegen. Thales beschäftigt insgesamt rund 80.000 Mitarbeiter, davon die Hälfte in Frankreich. Caine zufolge wächst der Konzern in allen Sparten – von Rüstung über Luft- und Raumfahrt bis hin zu digitaler Sicherheit. “Das Unternehmen ist ein Spiegelbild seiner Märkte, die alle dynamisches Wachstum verzeichnen”, sagte der Manager.
Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine vor einem Jahr haben mehrere Staaten eine Erhöhung ihrer Verteidigungsbudgets angekündigt und liefern auch zunehmend Waffen an die Ukraine. Die Aktienkurse von Rüstungskonzernen wie Thales in Frankreich oder Rheinmetall in Deutschland sind seitdem deutlich gestiegen. Als eine der wenigen Firmen hat Rheinmetall bereits einen kleinen Auftrag aus dem 100 Milliarden Euro umfassenden Sondervermögen für die Bundeswehr bekommen. Hierbei ging es um Schutzausstattung für Soldaten.
Mit Blick auf künftige Bestellungen des Bundes heißt es: “Wir rechnen mit großen Aufträgen im Bereich der Munition, der Gefechtsfahrzeuge oder auch der weiteren Digitalisierung.” Auch beim Handfeuerwaffen-Hersteller Heckler & Koch geht es personell aufwärts, und die Firma macht bessere Geschäfte – dies nicht wegen des Sondervermögens, sondern wegen allgemein steigender Rüstungsausgaben in der Nato und EU.