Der Einkauf im Supermarkt wird so schnell nicht günstiger, wenn überhaupt: Rewe-Chef Souque erwartet auch im kommenden Jahr bei allen Produkten steigende Preise. Schon jetzt habe er angekündigte Erhöhungen im Wert von einer Milliarde Euro auf dem Tisch, erzählt er in einem Interview.
Rewe-Chef Lionel Souque rechnet für das Jahr 2023 mit weiter stark steigenden Kosten für Lebensmittel. Der Preis für ein Paket Markenbutter steige gerade auf deutlich über drei Euro, “und ich befürchte, das wird so weitergehen”, sagt der Vorstandsvorsitzende der Rewe Group im “Spiegel”. “Die Zeiten, in denen es ein halbes Pfund Butter für 1,50 Euro gab, sind wohl leider vorbei.”
Souque zufolge werden Verbraucherinnen und Verbraucher im kommenden Jahr quer durch die Produktpalette “noch einmal rund fünf Prozent Teuerung sehen, vielleicht auch etwas mehr”. Allein für das erste Quartal habe er bereits angekündigte Preiserhöhungen von Markenlieferanten im Wert von einer Milliarde Euro auf dem Tisch.
“Die lehnen wir strikt ab”, betont der Rewe-Chef. In diesem Jahr habe er rund die Hälfte der geforderten Preiserhöhungen abschmettern können. “Das ist auch für 2023 mein Ziel”, verspricht Souque. Könne man sich nicht einigen, bleibe bei überzogenen Preisforderungen am Ende nur die Auslistung. “Da gehen wir rigoros vor”, warnt er.
Profitgierige Lebensmittelmultis
Seinen Angaben zufolge wollen insbesondere globale Konzerne aus den USA mehr Geld für ihre Produkte sehen. Darunter seien “auch solche, die ihren Investoren gerade zwischen 20 und 30 Prozent Gewinnmarge verkünden. Gerade so, als verstünden wir hier kein Englisch”.
Der Rewe-Chef wirft einigen Lebensmittelmultis vor, aus der Krise Profit zu schlagen. “Wir sprechen von einer Handvoll globaler Unternehmen. Denen liefert Deutschland zu wenig Ertrag, weil Lebensmittel hierzulande deutlich billiger sind als anderswo. Und sie nutzen die Inflation als Gelegenheit, um das auszugleichen.”