Ohne allzu großen Aktionismus starten die Anleger an der Wall Street in die neue Woche. Die wichtigsten Indizes bewegen sich kaum vom Fleck, einzig für den Dow geht es leicht nach oben. Gut läuft es für Apple, nachdem Analysten dem Konzern ein solides Wachstum vorausgesagt hatten.
Vor einem mit Spannung erwarteten Auftritt von US-Notenbankchef Jerome Powell haben die Anleger an der Wall Street einen Gang zurückgeschaltet. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Montag 0,1 Prozent höher auf 33.431 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab dagegen 0,1 Prozent auf 11.675 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 legte 0,1 Prozent auf 4048 Punkte zu.
Zum Wochenschluss hatten Anleger ihre Angst vor steigenden Zinsen abgeschüttelt und bei Aktien wieder kräftig zugegriffen. Mit Spannung warteten Börsianer nun auf die Aussagen des Fed-Chefs vor dem US-Kongress am Dienstag und Mittwoch, um daraus weitere Schlüsse für die künftige Zinspolitik ziehen zu können. Überraschungen erwartete Ökonom Peter Cardillo vom Finanzdienstleister Spartan Capital Securities indes nicht: “Die Fed hat im Grunde die Weichen für weitere Zinserhöhungen gestellt, vielleicht sogar über den Mai hinaus, und der Markt ist sich dessen sehr wohl bewusst.” Händler rechnen mit mindestens drei weiteren Zinserhöhungen um 25 Basispunkte in diesem Jahr und erwarten, dass die US-Zinssätze im September mit 5,44 Prozent ihren Höhepunkt erreichen. null
Bei den Einzelwerten rückte Apple ins Rampenlicht. Die Anteilsscheine legten um bis zu 3,5 Prozent auf 156,30 Dollar zu, nachdem die Analysten von Goldman Sachs die Einstufung des iPhone-Herstellers mit der Empfehlung “Buy” aufgenommen und ein Kursziel von 199 Dollar gesetzt hatten. Die Apple-Scheine gingen mit einem Plus von knapp zwei Prozent aus dem Handel. Apples Erfolg beim Design der Geräte sowie die Markentreue haben zu einer wachsenden Basis von Verbrauchern geführt. Das Wachstum bei den Nutzern, den Dienstleistungen und den neuen Produktinnovationen sollte den zyklischen Gegenwind beim Produktumsatz mehr als ausgleichen, konstatierten die Analysten.
Chinas Wachstumsziel herabgesetzt
Auch bei Microsoft griffen Anleger zu. Die Titel von Snapchat-Betreiber Snap sprangen sogar in der Spitze um mehr als 14 Prozent nach oben. Am Ende stand noch ein Plus von 9,4 Prozent. Die Anteilsscheine profitierten von einem möglichen US-Gesetzentwurf, der ausländische Technologien wie die chinesische Video-Plattform TikTok verbieten könnte. Zwei US-Senatoren wollen diese Woche einen entsprechenden Gesetzesentwurf einbringen, sagte Senator Mark Warner, Vorsitzender des Geheimdienstausschusses im US-Senat, am Sonntag.
Die in den USA notierten Aktien des chinesischen Online Händlers Pinduoduo gaben rund zwei Prozent nach, nachdem China ein überraschend niedriges Ziel für das Wirtschaftswachstum von etwa fünf Prozent ausgegeben hatte. Rivale Alibaba schloss kaum verändert. Chinas scheidender Ministerpräsident Li Keqiang hatte am Sonntag für die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ein Wachstumsziel von rund fünf Prozent für 2023 ausgerufen und damit die Messlatte niedriger als noch im Vorjahr gesetzt.