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Nervöse Wall Street wartet auf Nvidia-Zahlen

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Die Stimmung an den US-Börsen bleibt durchwachsen. Für Dow Jones und S&P 500 geht es abwärts, der Nasdaq legt leicht zu. Die meisten Blicke richten sich bereits auf Mittwoch. Dann präsentiert Chipriese Nvidia seine Geschäftszahlen – und offenbart, ob der KI-Hype gerechtfertigt war. Analysten warnen.

An der Wall Street hat der Dow Jones am Dienstag nachgegeben. Der US-Leitindex schloss 0,5 Prozent niedriger bei 34.289 Punkte. Für den größeren S&P 500 ging es um 0,3 Prozent nach unten. Der technologielastige Nasdaq rückte 0,1 Prozent auf 13.505,87Punkte vor.

In den Blick der Anleger rückt zunehmend das Treffen der Notenbanker in Jackson Hole, das am Donnerstag beginnt. Die Hoffnungen des Aktienmarktes ruhen auf möglicherweise entspannenden Aussagen auf dem Treffen, wo am Freitag US-Notenbankgouverneur Jerome Powell sprechen wird.

Alle warten auf Nvidia

S&P 500 4.385,22

Am Anleihemarkt gaben die Renditen länger laufender Papiere nach dem deutlichen Vortagesanstieg etwas nach, bewegten sich aber weiterhin auf den höchsten Ständen seit rund 16 Jahren. Marktteilnehmer verwiesen auf schwächer als erwartet ausgefallene Juli-Daten zu den Verkäufen bestehender Häuser. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen sank um 1,0 Basispunkte auf 4,32 Prozent. Aktienhändler hoffen, dass der Anleihemarkt seinen mittelfristigen Boden und die Renditen damit ihr aktuelles Hoch gesehen haben.

Der Blick auf den Technologiesektor wird aktuell auch vom Chipriesen Nvidia bestimmt, der am Mittwoch Geschäftszahlen vorlegen wird. Hier liegen die Erwartungen offenbar sehr hoch und Anleger verteilen Vorschusslorbeeren: Die Titel hatten am Vortag 8,5 Prozent zugelegt, jetzt gaben sie jedoch wieder 2,8 Prozent nach.

Im Mai hatte das Unternehmen nach einem starken Ausblick für enorme Begeisterung gesorgt, was die Aktie auf ein Rekordhoch getrieben hatte. Seither ging es mit kleineren Dellen immer weiter aufwärts: Seit Jahresbeginn hat der Kurs bereits um 207 Prozent zugelegt.

Nvidia
Nvidia 420,55

Sollte der anstehende Geschäftsausweis allerdings offenbaren, dass der Hype um KI sich nicht in deutlich steigenden Gewinnen niederschlage, könnte der bisherige Kurstreiber einen Dämpfer erhalten, hieß es auch mit Blick auf den Sektor. “Nvidia sollte besser ihre Umsatzprognose für das vergangene Quartal erfüllen, ansonsten besteht die Möglichkeit, dass wir eine erhebliche Abwärtskorrektur sehen werden”, warnte Analystin Ipek Ozkardeskaya von Swissquote Bank.

Zoom mit Abgaben – Einzelhändler knicken ein

Der Aktienkurs von Zoom Video Communications verlor 2,1 Prozent. Der Anbieter von Software für Videokonferenzen übertraf zwar mit den Ergebnissen für das zweite Quartal die Markterwartungen, der Umsatzausblick auf das laufende Quartal lag aber einen Tick unter den Schätzungen des Marktes.

Die Papiere von Faraday Future Intelligent Electric gaben 9,8 Prozent nach. Das Elektroauto-Startup hat den Verlust im zweiten Quartal verringert und erklärt, dass es in die Phase der Umsatzgenerierung eingetreten sei.

Lowe’s wurden 3,7 Prozent höher gehandelt. Der Einzelhändler hat einen um 1,6 Prozent gesunkenen flächenbereinigten Zweitquartalsumsatz berichtet, wohingegen Analysten einen stärkeren Rückgang um 2,6 Prozent befürchtet hatten. Die Baumarktkette bestätigte die Prognose für das Gesamtjahr.

Mit dem Kaufhausbetreiber Macy’s legte ein weiteres Einzelhandelsunternehmen besser als erwartet ausgefallene Zweitquartalszahlen vor. Wegen eines sehr vorsichtigen Ausblicks verlor der Aktienkurs jedoch 14,1 Prozent. Dick’s Sporting Goods brachen sogar um 24,2 Prozent ein, nachdem der Einzelhändler die Prognose gesenkt und auch sonst schwache Geschäftszahlen präsentiert hat. Offenbar leide die Gesellschaft unter Diebstählen, hieß es im Handel.

Dollar etwas fester

Am Devisenmarkt notierte der Dollar-Index 0,3 Prozent fester. Der Dollar dürfte kurzfristig unterstützt bleiben, solange solide US-Wirtschaftsdaten die Möglichkeit einer weiteren Zinserhöhung durch die US-Notenbank offen ließen, urteilte Niels Christensen, Chefanalyst bei Nordea. “Wir haben eine kurzfristig leichte Tendenz für einen stärkeren Dollar (…) zumindest bis zu dem Punkt, an dem wir sagen, dass es keine weiteren Zinserhöhungen durch die Fed geben wird.”

Die Ölpreise gaben etwas nach. Die Preise für die Sorten WTI und Brent sanken um bis zu 0,6 Prozent. Marktteilnehmer verwiesen auf anhaltende Nachfragesorgen aufgrund der schwachen Wirtschaftsentwicklung in China.

Der Goldpreis legte leicht zu. Der Preis für die Feinunze stieg um 0,2 Prozent.

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