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Nach Nvidia-Euphorie kehrt Ernüchterung ein

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Überwiegend positive Konjunkturdaten der US-Wirtschaft sorgen an der Wall Street für Ernüchterung. Auch die Euphorie um die Nvidia-Geschäftszahlen vom Vortag hält nicht an. Der Dow schließt mit kräftigen Abschlägen.

Die US-Börsen haben am Abend schwach auf Tagestief geschlossen. Ein weiterer starker Geschäftsbericht des Chipkonzerns Nvidia gab der technologielastigen Nasdaq-Börse nur kurzfristig Auftrieb. Rasch bröckelte das Plus wieder ab. Ähnlich sah es an der Wall Street aus: Die frühen Gewinne nach einem verhaltenen Start erwiesen sich nicht als beständig. Im Detail robuste Konjunkturdaten weckten neue Zinssorgen.

Der Dow Jones Industrial büßte letztlich 1,08 Prozent auf 34.099,42 Punkte ein und beendete den Tag auf dem tiefsten Stand seit Mitte Juli. Zudem wurde auch eine wichtige mittelfristige Trendlinie durchbrochen, die von charttechnisch Interessierten gern beachtete gleitende 90-Tagelinie. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 1,35 Prozent auf 4376,31 Zähler abwärts. Der Nasdaq 100 verlor 2,19 Prozent auf 14.816,44 Punkte.

US-Arbeitsmarkt überraschend robust

Die Wirtschaftsdaten aus der weltgrößten Volkswirtschaft dürften – wie bereits die vorangegangenen – mit dazu beitragen, “dass die Zinserwartungen bezüglich der US-Notenbank nicht vollends verschwinden”, kommentierte Analyst Ralf Umlauf von der Helaba.

In den USA war die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe erneut und überraschend gesunken. Das dürfte als ein weiteres Indiz für die Widerstandskraft des US-Arbeitsmarktes gesehen werden und Sorgen hinsichtlich der Inflationsentwicklung bereiten, denn ein knapper Arbeitsmarkt geht in der Regel mit steigenden Löhnen einher. Zudem legten die Aufträge für langlebige Güter im Juli ohne Transportgüter wie Flugzeuge im Monatsvergleich deutlicher zu als erwartet. “Der US-Auftragseingang überzeugt im Detail”, kommentierte dies Ralf Umlauf.

Nvidia: Anleger setzen auf fallende Kurse

Nvidia 434,95

Gesprächsthema am Markt war weiter Nvidia. Der Halbleiter- und Grafikkartenkonzern hatte mit seinen Geschäftszahlen ein Ausrufezeichen gesetzt und die bereits sehr hohen Erwartungen nochmals übertroffen. Die Aktie stieg schließlich jedoch nur um magere 0,1 Prozent, deutlich höhere Aufschläge konnten nicht gehalten werden.

Nach der anfänglichen Euphorie über die extrem starken Geschäftszahlen von Nvidia ist im Halbleitersektor nun Ernüchterung eingekehrt. Die sehr hohen Erwartungen an die Nvidia-Geschäftszahlen hätten ein hohes Maß an Enttäuschungspotenzial bedingt, so dass viele Anleger auf fallende Kurse gesetzt hätten. Nachdem die Leerverkaufspositionen eingedeckt worden seien, fehlten die Anschlusskäufe, hieß es im Handel. Aktien mit KI-Bezug gaben deutlich nach. So rutschten Palantir Technologies um 7,6 Prozent ab und Advanced Micro Devices um 7,0 Prozent. Die Papiere von OpenAI-Investor Microsoft büßten 2,1 Prozent ein.

Bei den Anlegern rückt nun der Fokus auf das Treffen der Notenbanker in Jackson Hole. Am Freitag wird US-Notenbankchef Jerome Powell dort eine mit Spannung erwartet Rede halten, von der man sich am Markt Hinweise über den weiteren Zinskurs der Fed erhofft.

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