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Hoffnungsloser Schuldenstreit belastet US-Börsen

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Die Stimmung an der Wall Street könnte besser sein: Vor allem der Schuldenstreit zwischen Demokraten und Republikanern sowie die jüngsten Konjunkturdaten bremsen die Investoren an den US-Börsen aus.

Eine unerwartet schleppende Erholung des US-Einzelhandels hat den Anlegern an den New Yorker Börsen die Laune verdorben. Der Dow-Jones-Index gab um 1,0 Prozent auf 33.012 Punkte nach und schloss damit praktisch auf Tagestief. Der S&P-500 büßte 0,6 Prozent ein (4109,9 Punkte). Die Nasdaq-Indizes zeigten sich dagegen wenig verändert, knapp im Minus bzw. knapp im Plus.

Home Depot 260,20

Die Einzelhandelsumsätze legten im April zwar nach Daten des Handelsministeriums zu, das Plus fiel aber nur halb so stark aus wie erwartet. “Das bestätigt das, was wir von Home Depot gesehen haben”, sagte Jamie Cox, Partner beim Finanzdienstleister Harris Financial Group. “Wir sehen wahrscheinlich das Ende des Rückgangs bei den Einzelhandelsumsätzen, aber jetzt stehen uns schwierige Zeiten bevor.”

Die jüngsten Konjunkturdaten deuteten auf eine Abkühlung der US-Wirtschaft hin – was Hoffnungen darauf schürte, dass die US-Notenbank Fed bei ihren Zinserhöhungen eine Pause einlegt. Die Präsidentin der Fed von Cleveland, Loretta Mester, dämpfte jedoch die Erwartungen: Sie denke nicht, dass die Fed schon an einem Punkt angekommen ist, wo sie die Zinsen für eine Weile stabil halten kann.

Auf die Stimmung drückte auch der anhaltende Streit um die Erhöhung der Schuldenobergrenze. Im Tagesverlauf sollten sich Republikaner mit Vertretern des US-Präsidialamtes treffen, um eine Lösung in dem Streit zu finden. Börsianer dämpften jedoch die Erwartungen. “Es gibt kaum Chancen, dass wir heute eine Lösung bei dem Thema sehen”, sagte Ipek Ozkardeskaya, Analystin bei der Swissquote Bank.

Bei den Einzelwerten gaben Home Depot 2,1 Prozent nach und markierten zeitweise den niedrigsten Stand seit einem halben Jahr. Die Baumarktkette schraubte ihre Umsatzprognose herunter. In der Pandemie hatte die Branche noch eine Sonderkonjunktur erlebt, weil viele Menschen auch aus Mangel an Alternativen ihr Zuhause auf Vordermann gebracht hatten. Doch jetzt wird das Geld lieber für Reisen ausgegeben. Die Papiere des Rivalen Lowe’s gaben 1,1 Prozent nach. Die Aktien des Biotechunternehmens Horizon Therapeutics verloren 14 Prozent. Die US-Kartellbehörde FTC will einem Insider zufolge die Übernahme des Unternehmens durch den US-Pharmakonzern Amgen verhindern.

Um 2,1 Prozent aufwärts ging es dagegen für Capital One. Warren Buffetts Holding Berkshire Hathaway steigt mit fast einer Milliarde Dollar bei der auf Kreditkarten spezialisierten Bank ein. Analysten von Morgan Stanley gehen davon aus, dass der jüngste Ausverkauf bei US-Regionalbanken inzwischen zu einem Ende gekommen ist. An der Frankfurter Börse ging der DAX leicht schwächer bei 15.898 Zählern aus dem Handel.

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