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Getreide-Abkommen erneut um zwei Monate verlängert

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Unter der Vermittlung der Türkei gibt Präsident Erdogan einen Tag vor dem Auslaufen der bisherigen Vereinbarung bekannt: Das Abkommen zum Export von ukrainischem Getreide wird verlängert. Es soll die Lebensmittelversorgung insbesondere ärmerer Länder sichern.

Kurz vor Ablauf ist das umstrittene Getreide-Abkommen zwischen der Ukraine und Russland erneut verlängert worden. Unter Vermittlung der Türkei sei die Vereinbarung zur Ausfuhr von Getreide über das Schwarze Meer um zwei Monate prolongiert worden, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. Seine Ankündigung vor Vertretern seiner regierenden AK-Partei kam einen Tag vor dem Auslaufen der bisherigen Vereinbarung. Die Ukraine begrüßte die Verlängerung, forderte aber eine reibungslose Umsetzung der Vereinbarung. Russland dürfe das Abkommen nicht sabotieren, sagte ein hochrangiger Vertreter der Ukraine. Eine Sprecherin des russischen Außenministeriums bestätigte die Verlängerung.

Mit dem Abkommen soll die Lebensmittelversorgung insbesondere ärmerer Länder gesichert werden. Die Vereinbarung war bereits zwei Mal verlängert worden. Russland hatte mit einem Aus gedroht, weil es Hindernisse bei seinen eigenen Getreide- und Düngemittelausfuhren beklagte. Am heutigen Mittwoch verließ der letzte Frachter im Rahmen des laufenden Abkommens, die “DSM Capella”, den ukrainischen Hafen Tschornomorsk mit 30.000 Tonnen Mais an Bord in Richtung Türkei, wie die Vereinten Nationen (UN) mitteilten.

Das Abkommen war im vorigen Juli von den UN und der Türkei vermittelt worden und soll trotz des Krieges die sichere Ausfuhr ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer ermöglichen. Die Ukraine und Russland zählen zu den weltweit größten Getreideexporteuren. Das Abkommen war im November um weitere 120 Tage verlängert worden. Im März stimmte Russland dann aber nur noch einer Verlängerung um 60 Tage bis zum 18. Mai zu, sofern nicht Forderungen in Bezug auf seine eigenen Agrarexporte erfüllt würden. Die Türkei machte sich zuletzt für eine Verlängerung um zumindest erneut zwei Monate stark.

Russische Lebensmittel- und Düngemittelausfuhren unterliegen zwar nicht den westlichen Sanktionen, die nach der Invasion in der Ukraine im Februar 2022 verhängt wurden. Doch nach russischen Angaben stellen die Handelsbeschränkungen in Bezug auf Zahlungen, Logistik und Versicherungen ein Hindernis für die Lieferungen dar. Die USA weisen dies zurück. Die US-Botschafterin bei den UN, Linda Thomas-Greenfield, sagte vorige Woche: “Russland exportiert Getreide und Düngemittel in gleichem Umfang, wenn nicht sogar in größerem Umfang als vor der Invasion.”

Im Rahmen des Schwarzmeer-Abkommens wurden rund 30,3 Millionen Tonnen Getreide und Lebensmittel aus der Ukraine exportiert, darunter 625.000 Tonnen in Schiffen des Welternährungsprogramms für Hilfsmaßnahmen in Afghanistan, Äthiopien, Kenia, Somalia und Jemen.

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