Apple-Zulieferer Foxconn baut seine Produktion in Indien aus. Zwei große Standorte sollen errichtet werden, wie nun bekannt wird. Das taiwanesische Unternehmen will offenbar unabhängiger von China werden.
Der taiwanesische Apple-Zulieferer Foxconn will in Indien zwei große Produktionsstätten eröffnen. Sie sollen jeweils 100.000 Jobs in zehn Jahren schaffen, teilten Politiker aus den Bundesstaaten Telangana und Karnataka mit.
Foxconn-Chef Young Liu sagte laut “Indian Express” über die Geschwindigkeit, mit der Projekte in dem indischen Bundesstaat umgesetzt werden können: “Die Schnelligkeit von Telangana gab mir die Zuversicht, dass wir mit der Arbeit in Telangana sehr wahrscheinlich die Einnahmen von Foxconn verdoppeln können. Bei der Geschwindigkeit von Telangana ist das in vier Jahren sehr, sehr wahrscheinlich.” IT-Minister Rama Rao teilte mit, dass er und Young Liu über die Wichtigkeit der Diversifizierung der Elektronikproduktion für starke Lieferketten gesprochen hätten.
Foxconn plant außerdem eine iPhone-Fabrik im Bundesstaat Karnataka und will damit die dortige Produktion zulasten von China weiter erhöhen. Schon “bald” würden in Karnataka Telefone von Apple gebaut, twitterte der Regierungschef des Staates, Basavaraj S Bommai. Das werde nicht nur rund 100.000 Jobs schaffen, sondern auch “eine Menge Möglichkeiten für Karnataka”. In dem Staat liegt die Technologiemetropole Bangalore. Foxconn-Chef Young Liu hatte die Stadt lokalen Medienberichten zufolge besucht, nachdem er sich zuvor mit Premierminister Narendra Modi getroffen hatte.
Spannungen zwischen USA und China
Foxconn und andere Apple-Zulieferer haben bereits Produktionsstätten in Indien, wo es staatliche Anreize für die Smartphone-Produktion gibt. Die meisten Apple-Produkte werden zwar in China produziert. Doch zuletzt gab es immer wieder Berichte, wonach Apple angesichts von geopolitischen Spannungen mit China seine Lieferketten zunehmend diversifizieren möchte – im Fokus stehen dabei Indien und Vietnam.
Foxconn ist der größte iPhone-Zulieferer und stellt bereits seit 2019 auch Handys in Indien in einer Fabrik im südlichen Staat Tamil Nadu her. Im vergangenen September hatte Apple mitgeteilt, sein neuestes iPhone 14 in Indien herstellen zu wollen. Derzeit macht das Land aber nur fünf Prozent der globalen Produktion für den US-Konzern aus und steht in der Rangfolge hinter den USA, China, Japan sowie fünf weiteren Ländern. In China war Foxconn zuletzt mit diversen Problemen konfrontiert, darunter den extremen Corona-Vorschriften sowie diplomatischen Spannungen mit den USA. Das belastete auch die Produktion.