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FDP will Forschung zu Kernfusion vorantreiben

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Vor etwa zwei Wochen gelingt amerikanischen Forschern ein spektakulärer Durchbruch: Bei einer Kernfusion wird mehr Energie gewonnen, als hineingesteckt wird. Die FDP dringt nun auf den Ausbau der neuen Technologie auf deutschem Boden. Dies wäre “die Lösung all unserer Energieprobleme”.

Die FDP will die Bundesrepublik zu einem Vorreiter bei der Nutzung der Kernfusion machen. “Es wäre doch toll, wenn der erste Kernfusionsreaktor, der Strom für Unternehmen und Haushalte produziert, in Deutschland gebaut wird”, sagte FDP-Fraktionschef Christian Dürr der “Augsburger Allgemeinen”. Das müsse “unser Ziel” sein.

Deshalb schlage er der Ampel-Koalition vor, gesetzgeberisch die Möglichkeiten für die Entwicklung der Kernfusion zu legen. Dürr kritisierte, dass die Energiepolitik in den vergangenen Jahren zu stark von Verboten und Einschränkungen geprägt gewesen sei. Bei der Frage, “wie wir in Zukunft unsere Energieversorgung gestalten, müssen wir technologieoffen sein”, sagte der FDP-Politiker. Er hoffe, dass die Grünen nicht nur zurückschauen, sondern auch nach vorne blicken.

Mehr Ehrgeiz und Geld für die Erforschung der Kernfusion erhofft sich auch Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger. “Die Fusion ist die riesige Chance, all unsere Energieprobleme zu lösen – wir können damit die Sonne auf die Erde holen”, sagte sie den Zeitungen der Mediengruppe Bayern. Ihr Haus fördere die Erforschung der Fusion schon seit Jahren, zuletzt mit mehr als 140 Millionen Euro pro Jahr. “Wir brauchen jetzt mehr Ambition, um den Weg zu einem Fusionskraftwerk zu ebnen”, ergänzte sie.

Mitte Dezember hatte die Debatte um Fusionskraftwerke neuen Auftrieb erhalten, weil amerikanische Forscher einen Durchbuch bei der Kernfusion verkündeten. Von der Nutzung der Technologie in der Praxis ist die Menschheit Experten zufolge aber noch Jahre entfernt. Anders als bei der Kernspaltung, wie sie in heutigen Atomkraftwerken stattfindet, würden in Fusionsreaktoren Wasserstoffatomkerne zu Heliumkernen verschmolzen.

FDP und Grüne hatten in den zurückliegenden Monaten intensiv um den Weiterbetrieb der drei verbliebenen Kernkraftwerke in Deutschland gerungen. Die FDP wollte die Meiler eigentlich bis 2024 laufen lassen, die Grünen nur zwei davon bis maximal zum Frühjahr 2023. Am Ende billigte die Koalition die Verlängerung der Laufzeiten der drei Atomkraftwerke bis Mitte April 2023.

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