Ein kleiner Lichtblick für den stark ins Wanken geratenen chinesischen Immobilienriesen Evergrande: Ein kurzer Boom am Immobilienmarkt beschert dem Unternehmen nach eigenen Angaben einen um 44 Prozent gestiegenen Umsatz. So kann der Verlust zumindest verkleinert werden.
Der hoch verschuldete chinesische Immobilienentwickler China Evergrande hat dank höherer Einnahmen den Verlust in der ersten Jahreshälfte in etwa halbiert. Von Januar bis Juni betrage das Minus 33 Milliarden Yuan (rund 4,2 Milliarden Euro) nach 66,4 Milliarden Yuan ein Jahr zuvor, teilte China Evergrande mit. Der Umsatz sei in dem Zeitraum um 44 Prozent auf 128,2 Milliarden Yuan gestiegen. Der kurze Boom am Immobilienmarkt zu Beginn des Jahres sei erfolgreich genutzt worden.
China Evergrande, das am höchsten verschuldete Immobilien-Unternehmen weltweit, geriet vor zwei Jahren in Schieflage, nachdem die Immobilienblase in China geplatzt war, konnte einen ungeordneten Zusammenbruch bisher aber vermeiden. Mitte August beantragte es im Zuge seiner Sanierung Gläubigerschutz in den USA.
Ab Montag sollen die Aktien von China Evergrande wieder in Hongkong gehandelt werden. Alle von der Hongkonger Börse geforderten Richtlinien seien “angemessen” erfüllt worden, erklärte der Konzern. Es seien alle ausstehenden Finanzergebnisse veröffentlicht, die nach den Börsenzulassungsregeln erforderlich seien. Zudem ist das Unternehmen der Ansicht, dass die von seinem ehemaligen Wirtschaftsprüfer PricewaterhouseCoopers angesprochenen Probleme “zufriedenstellend gelöst” worden seien. Die Papiere waren seit mehr als einem Jahr vom Handel ausgesetzt, auch weil zahlreiche Untersuchungen laufen.
Dabei ist Evergrande nicht das einzige chinesische Riesenunternehmen in Schwierigkeiten. Anleger machen sich ebenfalls Sorgen um die Country Garden Holdings – einen anderen in Schwierigkeiten geratenen Immobilienentwickler.