Aktuelle Deutschland Nachrichten

Dow legt zu, Nasdaq tritt auf der Stelle

0 5

Die US-Banken kämen gut durch eine Wirtschaftskrise – diese Nachricht sorgt an der Wall Street für Erleichterung. Papiere der großen Geldhäuser sind gefragt. Bestseller des Tages sind aber die Papiere eines kleinen Biopharmazie-Unternehmens.

Die positiven Ergebnisse des jährlichen Stresstests für die US-Banken und starke Konjunkturdaten haben die US-Börsen gestützt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Donnerstag 0,8 Prozent höher bei 34.122 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 rückte um 0,4 Prozent auf 4396 Stellen vor. Der Index der Technologiebörse Nasdaq trat nach den jüngsten Kursanstiegen mit 13.591 Zählern auf der Stelle.

Die in den USA aktiven Großbanken können nach den Ergebnissen des jährlichen Stresstests eine Wirtschaftskrise im Ernstfall gut meisten. “Die Anleger sind erleichtert, weil diese Tests wirklich entscheidend sind”, sagte Thomas Hayes, Manager beim Vermögensverwalter Great Hill. “Die Tatsache, dass die Banken mit Bravour bestanden haben, zeigt uns, dass unsere früheren Befürchtungen bezüglich der Banken wahrscheinlich übertrieben waren.”

Die Aktien der US-Großbanken Morgan Stanley, Goldman Sachs und Wells Fargo gewannen zwischen 1,4 und 4,5 Prozent. Auch die US-Wirtschaft ist im ersten Quartal kräftiger gewachsen als bislang angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt legte mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 2,0 Prozent zu. Bislang war nur von einem Plus von 1,3 Prozent die Rede. “Die Anleger sehen, dass die Wirtschaft etwas widerstandsfähiger ist, als wir dachten”, sagte David Bianco, Manager beim Vermögensverwalter DWS. “Aber die Aussicht, dass die US-Notenbank Fed mit ihren Zinserhöhungen im Kampf gegen die Inflation noch Arbeit vor sich hat, sollte bald zu einer Pause in der Rally führen – insbesondere in den Sektoren, die am stärksten gestiegen sind, wie Technologie und Chiphersteller.”

Goldman Sachs 296,90

Die Aussicht auf weiter steigende Zinsen stützte die US-Währung. Der Dollar-Index kletterte um bis zu 0,5 Prozent auf 103,437 Stellen. Die meisten Entscheidungsträger der Notenbank gehen nach den Worten ihres Chefs Jerome Powell von mindestens zwei weiteren Zinserhöhungen bis Jahresende aus. Der Euro verlor 0,4 Prozent auf 1,0865 Dollar.

Die Ölpreise blieben indes auf vorsichtigem Erholungskurs, nachdem sie am Mittwoch in Richtung ihrer Tiefststände zurückgefallen waren. Die Nordsee-Rohölsorte Brent und die leichte US-Sorte WTI verteuerten sich leicht auf 74,28 beziehungsweise 69,75 Dollar pro Barrel (159 Liter). “Die allmähliche Konsolidierung, die wir beim Rohöl beobachten, scheint noch nicht zu Ende zu sein. Der Preis schwankt lediglich zwischen den Höchst- und Tiefstständen der letzten Monate”, sagte Craig Erlam, Analyst vom Handelshaus Oanda. Grund sei die Unsicherheit in Bezug auf die Inflation, die Zinssätze und damit die globale Konjunktur.

Bei den Einzelwerten bauten Micron Technology ihre anfänglichen Gewinne wieder ab und verloren 4,1 Prozent. Der US-Chiphersteller verzeichnete zwar im dritten Quartal einen Umsatz über den Expertenerwartungen. Ein negativer Analystenkommentar drückte aber die Stimmung. Das Verbot zur Nutzung von Micron-Speicherchips in chinesischen IT-Systemen könne Microns Umsatzwachstum künftig um bis zu zehn Prozent nach unten drücken, schrieben die Experten des Brokers Morningstar.

Buffets Zukauf befeuert Occidental Petroleum

Occidental Petroleum Corporation
Occidental Petroleum Corporation 54,05

Eine weitere Anteilsaufstockung durch die Beteiligungsfirma des Börsengurus Warren Buffett schob dagegen die Aktie von Occidental Petroleum an. Die Papiere des US-Ölkonzerns stiegen um 1,8 Prozent. Einer Pflichtveröffentlichung zufolge hatte Berkshire Hathaway weitere Occidental-Papiere gekauft und damit ihren Anteil auf mehr als 25 Prozent erhöht.

Unumstrittene Kursrakete waren aber die Papiere des kleinen Biopharmazie-Unternehmens Sigilon, die zeitweise um mehr als 600 Prozent im Plus lagen. Zum Handelsschluss waren es mit 21,15 Dollar noch knapp 440 Prozent. Der US-Pharmakonzern Eli Lilly übernimmt Sigilon für 14,92 Dollar pro Aktie und sagt zudem weiteres Geld für deren Aktionäre bei Erreichung bestimmter Meilensteine zu.

Erst nach Börsenschluss legte Nike Zahlen vor. Der US-Sportartikelhersteller hat in seinem vierten Geschäftsquartal 2022/23 weniger verdient als im Vorjahr verfehlte dabei die Erwartungen des Marktes verfehlt. Im nachbörslichen Handel gab die Aktie zunächst um rund 4 Prozent nach.

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Website verwendet Cookies, um Ihr Erlebnis zu verbessern. Wir gehen davon aus, dass Sie damit einverstanden sind, aber Sie können sich abmelden, wenn Sie dies wünschen. Annehmen Weiterlesen

Datenschutz- und Cookie-Richtlinie