Die Super-Hornet-Kampfjets nehmen im Film “Top Gun” eine fast schon ikonische Rolle ein. Hersteller Boeing beliefert über Jahre das Militär mehrerer Nationen mit dem Flugzeug. Die Auftragslage schwindet anhand starker Konkurrenz in der Rüstungsindustrie. Nun wird die Produktion des Kultjets eingestellt.
Der US-Flugzeugbauer Boeing plant, die Produktion des Kampfjets F/A-18 Super Hornet im Jahr 2025 einzustellen, der im Kino-Film “Top Gun: Maverick” zum Einsatz kam. Hinter der Kampfjet-Produktion von Boeing steht schon seit gut zehn Jahren ein Fragezeichen, da die Aufträge zurückgehen. Das Unternehmen baut weiterhin Flugzeuge des Modells F-15EX und teilte mit, seine Ressourcen würden sich auf Unterstützungsflugzeuge konzentrieren – und möglicherweise eine neue Generation von Maschinen mit und ohne Besatzung.
Der US-Konzern erzielt immer noch rund die Hälfte seiner Umsätze mit Verkäufen an das Militär, ging bei neuen Rüstungsgeschäften zuletzt aber leer aus. Zudem belastet ein Rückgang der Pentagon-Finanzierung für bestehende Programme das Geschäft, unter anderem auch für die Super Hornet und die Boeing EA-18 Growler, eine für die elektronische Kampfführung optimierte Version des Kampfflugzeugs.
Boeing baut an seinem Hauptstandort für Kampfflugzeuge in St. Louis etwa zwei Maschinen der F/A-18-Familie pro Monat. Die Anlage ging im Zuge der Übernahme von McDonnell Douglas im Jahr 1997 auf Boeing über. Nun teilte Boeing mit, dass die Produktion neuer Flugzeuge Ende 2025 eingestellt werde, nachdem die letzten Maschinen an die US-Marine ausgeliefert worden seien. Die bestehende Flotte werde jedoch weiterhin gewartet und umgerüstet, da weltweit bereits über 2.000 Maschinen ausgeliefert wurden. In der Neuauflage von “Top Gun” aus dem Jahr 2022 werden in vielen der wichtigsten Actionsequenzen F/A-18-Kampfjets eingesetzt, die von der Navy gemietet wurden.
F-35 als große Konkurrenz
Der Grund für das rückläufige Kampfjet-Geschäft von Boeing liegt weit zurück. Im Jahr 2001 hatte der Konzern beim Auftrag für den Bau des späteren F-35, des weltweit größten Rüstungsprogramms, den Kürzeren gegenüber Lockheed Martin gezogen. 2015 unterlagen beide Unternehmen mit einem gemeinsamen Angebot für den Bau des späteren B-21-Bombers der Northrop Grumman Corp.
Bei einer Reihe von Aufträgen aus Übersee, darunter Kanada und Finnland, fiel die Entscheidung auch zugunsten des F-35 anstelle des F/A-18. Zu den früheren Exportkunden gehörten Australien, Kanada, Spanien und die Schweiz.
Die Prioritäten der Marine liegen auf der Erneuerung ihrer U-Boot-Flotte und ihrer potenziellen Beteiligung an dem von der Luftwaffe vorangetriebenen Flugzeugprogramm “Next Generation Air Dominance” (NGAD). Das NGAD-Programm, eine sogenannte Systemfamilie mit bemannten und unbemannten Flugzeugen, ist streng geheim. Die Finanzierung ist seit 2015 gesichert, und Vertreter der Luftwaffe sprachen von einem möglichen Einsatz von Flugzeugen bis 2030.