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Bauministerin will Sanierungspflicht der EU verhindern

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Nicht bei jedem Haus hält Bundesbauministerin Geywitz bestimmte Energiestandards für sinnvoll. Die weitreichenden Sanierungspläne der EU sind ihr daher ein Dorn im Auge. Im Winter dürfte es deshalb ungemütlich für Geywitz werden.

Bundesbauministerin Klara Geywitz will die EU-Pläne für strikte Sanierungsvorgaben für Häuser stoppen. “Die Verschärfung der Gebäudeeffizienzrichtlinie, die das EU-Parlament verlangt, sehe ich sehr kritisch”, sagte die SPD-Politikerin der “Neuen Osnabrücker Zeitung”. Als Folge käme eine Sanierungspflicht für alle Gebäude, die bestimmte Energiestandards nicht erfüllen. “Das lehne ich ab.”

Geywitz sagte, eine Sanierung sei “ein Riesenakt, den wir gesetzlich nicht erzwingen dürfen”. Deshalb sage sie Nein zu Mindeststandard-Pflichten für jedes Haus, ohne zu schauen, wer darin lebe, wem es gehöre und wie lange es noch genutzt werden könne.

Es sei auch nicht zutreffend, dass sich eine Investition ins Dämmen in jedem Fall lohne und damit der Wert des Hauses automatisch gesteigert werde. “Womöglich wäre das Geld verloren, weil das Haus eben nicht mit hohem Gewinn verkauft werden kann.” Manche Nachkriegshäuser seien klein, mit veralteten Materialien gebaut und dürften irgendwann vielleicht auch einfach abgerissen werden.

“Müssen uns nicht auf jedes kleine Häuschen stürzen”

Die Sozialdemokratin sagte, statt der Sanierungspflicht aus Brüssel reichten die nationalen Sanierungspläne völlig aus. Denn es würden auch Schulen, Sporteinrichtungen und Verwaltungsgebäude in Schuss gebracht und so massiv CO2 eingespart. “Da müssen wir uns für den Klimaschutz nun wirklich nicht auf jedes kleine Häuschen stürzen.”

Das EU-Parlament hatte vor der Sommerpause über die Verschärfung der EU-Effizienzrichtlinie abgestimmt. Auch die EU-Kommission befürwortet strenge Vorgaben. In Brüssel starten nun die Verhandlungen mit den EU-Mitgliedsstaaten – eine Einigung wird zum Winter angestrebt.

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