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Anleger setzen auf sanfte Landung der US-Konjunktur

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In den USA feuert die gestiegene Zahl von Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe die Hoffnung an, die Inflation einzufangen. So schließt die Wall Street am letzten Handelstag der Woche mit kleinen Gewinnen. Ein Blick lohnt auch auf Konzerne, die in Deutschland Werke bauen oder schließen.

Mit kleinen Gewinnen hat die Wall Street am letzten Handelstag der Woche geschlossen. Angesichts des Anstiegs seit dem Oktobertief um über 2.500 Punkte im Dow wurden die Anleger vorsichtiger. Der Dow-Jones-Index schloss 2 Punkte höher bei 34.947. Für den S&P-500 und den Nasdaq-Composite ging es um je 0,1 Prozent aufwärts. Dabei gab es insgesamt 1.950 (Donnerstag: 1.086) Kursgewinner und 916 (1.761) -verlierer. Unverändert schlossen 64 (89) Aktien.

Übergeordnet stützte weiter die Hoffnung, dass der Zinsgipfel in den USA erreicht ist. Manifestiert wurde dies durch die niedriger als erwarteten Inflationsdaten im Verlauf der Woche. Der stärker als prognostizierte Anstieg der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe am Vortag untermauerte dies weiter.

Zudem setzen die Anleger auf eine “sanfte” Landung der US-Konjunktur. Allerdings legten die Renditen am US-Anleihemarkt vor allem am kurzen Ende zu nach Abgaben im frühen Geschäft. Die Rendite zehnjähriger Papiere notierte zwischenzeitlich schon unter der Marke von 4,40 Prozent. Im späten Geschäft zeigte sie sich kaum verändert bei 4,44 Prozent.

Ölpreise mit Erholung

“Der Hauptgrund für die jüngste Rally ist, dass die Wall Street davon überzeugt ist, dass die Federal Reserve in diesem Zyklus keine weiteren Zinserhöhungen mehr vornehmen wird. Tatsächlich erwarten die Anleger nun, dass die Fed in weniger als sechs Monaten mit Zinssenkungen beginnen wird”, so Crossing Wall Street.

S&P 500 4.510,21

Der Dollar gab zwischenzeitliche Gewinne wieder ab und zeigte sich im Minus. Der Dollar-Index reduzierte sich um 0,5 Prozent. Die Analysten der Danske Bank setzen kurzfristig auf den Euro, sie trauen ihm auf Sicht eines Monats Potenzial bis 1,10 Dollar zu. Sie verweisen auf die zuletzt schwächer als gedacht ausgefallenen US-Daten. Mittelfristig über einen Zeithorizont von sechs bis zwölf Monaten rechnet Danske dagegen mit fallenden Euro-Wechselkursen und begründet dies mit den relativen Handelsbedingungen, den realen Wachstumsaussichten und der relativen Entwicklung der Lohnstückkosten.

Nach den massiven Abschlägen des Vortages von knapp 5 Prozent auf die tiefsten Stände seit vier Monaten erholten sich die Erdölpreise. WTI und Brent verteuerten sich um rund 4 Prozent. Die UBS sprach mit Blick auf den Vortag von einer Kombination von Leerverkäufen und dem Fall durch technische Marken. Es gebe allerdings weiterhin Nachfragesorgen. Die Erholung zum Wochenschluss könnte der Spekulation geschuldet sein, dass Saudi-Arabien wegen des Preisverfalls die Förderbeschränkungen ins neue Jahr verlängere, so die ING.

Ermittlungen gegen Applied Materials?

Bei den Einzelwerten ging es für die Aktien von Applied Materials 4 Prozent abwärts, obwohl das Unternehmen im vierten Geschäftsquartal die Markterwartungen übertroffen hat und auch der Ausblick für das laufende Quartal über den Erwartungen gelegen hat. Doch Medienberichten zufolge hat das US-Justizministerium Ermittlungen eingeleitet, weil der Konzern Anlagen ohne die erforderlichen Lizenzen an ein chinesisches Unternehmen geliefert haben soll.

Gap machten dagegen einen Kurssprung um 30,6 Prozent nach oben. Der Bekleidungseinzelhändler hat für das dritte Quartal über den Erwartungen liegende Ergebnisse und höhere Gewinnspannen gemeldet, was auf nachlassenden Druck zu Preissenkungen zurückzuführen sei. Der Jahresausblick wurde bestätigt. Eli Lilly stiegen um 0,5 Prozent. Der Pharmakonzern investiert 2,5 Milliarden Dollar in die Erweiterung der Produktionskapazitäten in Deutschland.

Goodyear Tire & Rubber (-0,1%) schließt zwei Produktionsstätten in Deutschland, um die Produktionskosten zu senken und die Wettbewerbsposition in der EMEA-Region zu verbessern. Betroffen sind die Werke in Fürstenwalde und Fulda.

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