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Anleger hoffen auf Metas “Twitter-Killer”

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Die Wall Street kommt eher gemächlich aus der Feiertagspause. Vor der Bekanntgabe wichtiger Konjunkturdaten bleiben die Anleger in Deckung, die Veröffentlichung der jüngsten Fed-Protokolle bietet keine Überraschungen. Für etwas Aufsehen sorgt Metas angekündigter Twitter-Konkurrent.

Die US-Börsen haben den Handel am Mittwoch nach der Feiertagspause mit leichten Abschlägen wieder aufgenommen. Die Laune trübten chinesische Wirtschaftsdaten und Exportkontrollen für bestimmte im Chipsektor benötigte Rohstoffe. Der Dow Jones verlor 0,4 Prozent auf 34.289 Punkte. Der technologielastige Nasdaq gab 0,2 Prozent auf 13.792 Punkte nach und der breit gefasste S&P 500 büßte ebenfalls 0,2 Prozent auf 4447 Punkte ein.

Die Veröffentlichung der Mitschriften der vergangenen US-Notenbanksitzung noch während des Handels spielte an der Wall Street eine nachgeordnete Rolle. Wie Fed-Chef Jerome Powell bereits nach der Sitzung Ende Juni mitgeteilt hat, sehen die meisten seiner Kollegen bei den Zinsen noch Luft nach oben. Laut den Protokollen hielten es die meisten Führungsmitglieder der Fed aber für angemessen oder akzeptabel, die Leitzinsen zunächst beizubehalten. Mit der Zinspause wollen sie Zeit gewinnen, um die wirtschaftlichen Fortschritte auf dem Weg zum Inflationsziel von rund zwei Prozent bewerten zu können.

“Die Anleger wollen verständlicherweise keine Erhöhungen mehr, würden aber zwei weitere Schritte zähneknirschend akzeptieren”, sagte Jochen Stanzl, Analyst vom Broker CMC Markets, vor der Veröffentlichung. “Dort liegt aber eine Art rote Linie: Mehr als diese zwei Anhebungen dürften deshalb für Turbulenzen am Aktienmarkt sorgen.” Der Fokus am Markt liegt Experten zufolge nun auf anstehende US-Konjunkturdaten, insbesondere am Freitag zum Arbeitsmarkt.

Micron Technology 57,36

Indes wuchsen Chinas Dienstleistungsaktivitäten im Juni mit dem langsamsten Tempo seit fünf Monaten, was die Sorgen der Investoren bezüglich einer Erholung der Weltwirtschaft schürte. Chip-Hersteller verzeichneten Abschläge. Aktien von Micron Technology verloren fast 2,9 Prozent. Wie das Handelsministerium in Peking mitteilte, müssen Unternehmen ab dem 1. August für die Ausfuhr von Gallium- und Germanium-Produkten eine Lizenz beantrangen.

Die Konjunktursorgen drückten die Rohstoffpreise nach unten. Der Preis für die Nordsee-Rohölsorte Brent machte anfängliche Verluste wett und notierte 0,5 Prozent höher bei 76,66 Dollar pro Barrel (159 Liter). Deutlich stärker im Plus lag der Preis für die US-Sorte WTI, die drei Prozent fester bei 71,91 Dollar pro Barrel stand. Händler führten diese Diskrepanz jedoch nicht auf fundamentale Gründe zurück. Vielmehr spiele die Markttechnik eine Rolle, nachdem es wegen des US-Feiertages am Dienstag keine Settlementpreise zur Kontraktbewertung gegeben hatte.

Vorschusslorbeeren für Meta

Meta
Meta 294,37

Der bevorstehende Start eines neuen Kurznachrichtendienstes in Konkurrenz zu Twitter bescherte Meta Kursgewinne von 2,9 Prozent. “Investoren können nicht umhin, sich ein wenig über die Aussicht zu freuen, dass Meta tatsächlich einen ‘Twitter-Killer’ im App Store auf den Markt bringen wird”, sagte Danni Hewson vom Analysehaus AJ Bell. Seit der Übernahme durch Elon Musk im Herbst 2022 kommt Twitter nicht zur Ruhe. Der Milliardär stößt Nutzer und Werbetreibende immer wieder vor den Kopf – zuletzt mit der Ankündigung, die Zahl der pro Tag lesbaren Nachrichten auf Twitter zu begrenzen. Meta will seinen neuen Dienst “Threads” am Donnerstag starten. Instagram-Nutzer sollen keinen separaten Zugang benötigen. Mit Facebook Messenger, Instagram Messenger und WhatsApp besitzt der Meta-Konzern bereits ein Portfolio an Diensten zum Austausch von Textnachrichten.

Aktien von Moderna stiegen in der Hoffnung auf lukrative Geschäfte mit China um knapp 1,5 Prozent. Das Biotechnologieunternehmen schloss ein Abkommen, um mRNA-Medikamente in China erforschen, entwickeln und herstellen zu können.

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