Und wieder verlässt jemand den Adidas-Vorstand. Nach dem Markenchef und dem Vertriebsvorstand schmeißt nun die Personalchefin Amanda Rajkumar hin. Immerhin: Eine Interimslösung steht bereits fest.
Personalvorständin Amanda Rajkumar verlässt den fränkischen Sportartikelkonzern Adidas nach nur zweieinhalb Jahren wieder. Die 51-jährige Britin scheidet bereits zum 15. Juli aus dem Vorstand aus, wie Adidas mitteilte. Ihr Vertrag wäre Ende des Jahres ausgelaufen, sie habe ihn nicht verlängern wollen. Für Rajkumar war der Einstieg kein leichter.
Ihre Vorgängerin Karen Parkin war über die aufgeheizte Rassismus-Debatte nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd in den USA gestolpert. US-Mitarbeiter hatten ihr vorgeworfen, das Thema kleinzureden. In dieser Folge ging Parkin nach 23 Jahren bei Adidas.
Der dritte Abgang
Unter der Ägide von Rajkumar habe Adidas “große Fortschritte in der Förderung einer tiefgreifenden Inklusionskultur und der Verbesserung von Führungskompetenzen erzielt”, erklärte Aufsichtsratschef Thomas Rabe nun. Rajkumar startete unter anderem ein “Data Diversity Dimension Project”, bei dem Adidas die Vielfalt des Unternehmens aufzeigen sollte. Mitarbeiter konnten dabei auf freiwilliger Basis ethnische Zugehörigkeit, Geschlecht und andere Merkmale erfassen lassen.
Die Personalchefin ist der dritte Abgang aus dem Vorstand nach der Amtsübernahme von Adidas-Chef Björn Gulden. Im März waren bereits Vertriebsvorstand Roland Auschel und Markenchef Brian Grevy gegangen.
Rajkumars Aufgaben soll vorübergehend Michelle Robertson übernehmen. Sie soll allerdings nicht in den Vorstand einziehen. Laut Industriekreisen könnte sie jedoch dauerhaft Rajkumars Nachfolge übernehmen, berichtete “Handelsblatt”. Die Britin gelte als bodenständig und arbeitet bereits seit Jahren für das Unternehmen. Für ihre Position sei das ein Vorteil.