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Show von Roger Waters soll abgesagt werden

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Einst schreibt er als Pink-Floyd-Mitglied Musikgeschichte. Inzwischen aber fällt Roger Waters in erster Linie mit umstrittenen politischen Äußerungen auf. Mehrere Städte diskutieren deshalb darüber, Auftritte von ihm zu unterbinden. In Frankfurt könnte es nun ernst werden.

Die Stadt Frankfurt und die hessische Landesregierung wollen ein Konzert des wegen antisemitischer Äußerungen umstrittenen Sängers Roger Waters in der Festhalle absagen. Die Kündigung des Vertrags aussprechen soll die Messe, die die Festhalle vermietet und an der die Stadt mit 60 und das Land mit 40 Prozent beteiligt sind.

Der Magistrat beschloss im Einvernehmen mit der Landesregierung, die Messe-Geschäftsführung per Gesellschafterbeschluss anzuweisen, das am 28. Mai geplante Konzert abzusagen und den geschlossenen Vertrag “unverzüglich aus wichtigem Grund außerordentlich zu kündigen”.

Begründet wird der Schritt mit dem “anhaltend israelfeindlichen Auftreten” des früheren Pink-Floyd-Frontmanns. Mehrfach habe er einen kulturellen Boykott Israels gefordert. Ein Ballon in der Form eines Schweins mit Abbildungen des Davidsterns sei Bestandteil von früheren Bühnenshows gewesen.

Auch andere Städte wollen Waters nicht

In Frankfurt ist der Ort zudem vorbelastet. Nach der Pogromnacht 1938 wurden jüdische Männer in die Festhalle gebracht, misshandelt und später in Konzentrationslager deportiert.

“Der Magistrat sieht sich deshalb gefordert, ein klares und gesamtgesellschaftlich getragenes Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen”, teilte die Stadt mit. Es handle sich allerdings um eine Einzelfallentscheidung und keinen Präzedenzfall.

Im Rahmen der Tour sind im Mai fünf Konzerte in Deutschland geplant. Forderungen nach einer Absage der Konzerte gibt es auch in Berlin, München und Köln. Juristen halten Auftrittsverbote aber für schwer durchsetzbar.

Mit Ex-Kollegen gebrochen

Waters gehörte einst zu den Gründungsmitgliedern der Psychedelic-Rock-Ikonen Pink Floyd. Insbesondere ab Mitte der 70er-Jahre zeichnete er maßgeblich für die Songs der 1965 gegründeten Gruppe verantwortlich. Das Kultalbum “The Wall” zum Beispiel stammt nahezu komplett aus seiner Feder. 1985 jedoch verließ Waters Pink Floyd.

Zuletzt machte Waters mit Äußerungen zum Ukraine-Krieg Schlagzeilen, indem er dem Westen nicht nur eine Mitschuld an Russlands Angriff gab, sondern die USA sogar als “Hauptaggressor” bezeichnete. Sein ehemaliger Pink-Floyd-Bandkollege David Gilmour hat längst mit ihm gebrochen. Dessen Frau Polly Samson bezeichnete Waters vor Kurzem auf Twitter als “Putin-Apologeten” und bis in sein “verrottetes Mark” antisemitisch. Gilmour schloss sich den Worten umgehend an.

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