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Mord auf die feine englische Art

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Mit “Mord unter Misteln” ist der Münchner “Tatort”-Filiale ein schönes Stück englischer Krimi-Nostalgie gelungen. Haben Ihnen Chief Inspector Francis Lightmyer und Detective Constable Ivor Partridge Appetit auf mehr gemacht? Hier ist ein halbes Dutzend Crime-Classics, so britisch wie Shortbread, Teatime und Big Ben.

Ladykillers (GB, 1955)

Der durchtriebene Professor Marcus (Alec Guinness) mietet sich mit seiner Bande bei der ahnungslosen Mrs. Wilberforce (Katie Johnson) ein, um in Ruhe den nächsten Raubzug zu planen. Doch so naiv die alte Dame samt ihrer drei Papageien auch daherkommt, rund läuft es mit den Vorbereitungen des Coups nicht – bald geht es nicht nur ums Geld, sondern um Leben und Tod. Die großartig besetzte schwarze Komödie feierte am 8. Dezember 1955 in London Premiere, wurde Anfang der 70er auf Super-8 veröffentlicht und gilt heute als absoluter Klassiker.

Weitergucken: “Arsen und Spitzenhäubchen”

16 Uhr 50 ab Paddington (GB, 1961)

An Miss Marple (Margaret Rutherford) kommt keiner ran, führt kein Weg vorbei. Im Original “Murder She Said” betitelt, beginnt dieser Fall ganz unspektakulär mit einer Zugfahrt. Als die Hobby-Detektivin jedoch zufällig beobachtet, wie im Abteil eines vorbeifahrenden Zuges eine Frau erwürgt wird, kommen die Dinge ins Rollen. Miss Marple macht sich an die Ermittlungen. Als erster von vier Marple-Filmen mit Rutherford in der Titelrolle zählt “16 Uhr 50 ab Paddington” zu den Evergreens des Whodunit-Genres.

Weitergucken: “Der Wachsblumenstrauß”

Das alte finstere Haus (GB, USA 1963)

Dem großartigen Remake von “Das Haus des Grauens” aus dem Jahre 1932 gelingt ein stimmungsvoller Drahtseilakt. Einerseits sind die morbiden Erlebnisse des Autoverkäufers Tom Penderel dezent albern angelegt, gleichzeitig kippt das Parodistische immer wieder in echten Grusel, sind die nächtlichen Vorkommnisse in der Londoner Villa einfach schaurig-schön. Zudem lohnt sich das Wiedersehen mit dem wunderbaren Robert Morley, einem der ganz großen Charakterköpfe des britischen Kinos.

Weitergucken: “Theater des Grauens”

Das indische Tuch (GB, 1962)

Nachdem Lord Lebanon einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist, finden sich die Verwandten zur Testamentseröffnung ein und müssen erfahren, dass sie zu einem sechstägigen Zusammensein auf Schloss Marks Priory verdonnert werden, bevor ihnen eröffnet wird, wer denn was erbt. Es ist der Auftakt zu einem mörderischen Ränkespiel mit dem verlässlichen Heinz Drache als Anwalt Frank Tanner, mit Größen wie Elisabeth Flickenschildt, Corny Collins, Klaus Kinski, Hans Clarin und dem unverzichtbaren Eddi Arent in weiteren Rollen. Die deutschen Kinoversionen der Edgar-Wallace-Krimis sind längst unter Kult einsortiert.

Weitergucken: “Der Hund von Blackwood Castle”

Eine Leiche zum Dessert (USA, 1976)

Mit Peter Falk, Sir Alec Guinness, David Niven, Maggie Smith, Truman Capote und vielen anderen unglaublich besetzt, von Regisseur Robert Moore stimmungsvoll inszeniert, ist diese Komödie so zeitlos wie Dominosteine und Fondue. Die gruselig-lustigen Geschehnisse rund um den exzentrischen Millionär Lionel Twain sind auch nach fünf Dekaden keinen Tag gealtert. Dass diese Whodunit-Gemengelage am Ende ein wenig den Faden verliert, passt perfekt zu den mysteriös-vermurksten Vorgängen im Schloss, die Dialoge aus der Synchronwerkstatt von Rainer Brandt sind ohnehin Gold wert.

Weitergucken: “Only Murders In The Building”

Tod auf dem Nil (GB, 1978)

Von Agatha Christie im Jahre 1937 als Roman veröffentlicht, zählt auch dieser ägyptische Krimitrip zu den Evergreens des Genres. Peter Ustinov als Detektiv Hercule Poirot ist eine Klasse für sich, auch die Besetzung mit absoluten Legenden – David Niven, Maggie Smith, Mia Farrow, Bette Davis, Jane Birkin und viele mehr – ein todsicheres Ding. Kenneth Branaghs Remake aus diesem Jahr mag die Krimi-Register ähnlich kompetent ziehen, die Originale jedoch sind nicht zu toppen.

Weitergucken: “Das Böse unter der Sonne”

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