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“Maestro”-Maskenbildner entschuldigt sich

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Für die Nasenprothese, die er in seiner Rolle als jüdischer Dirigent Leonard Bernstein in “Maestro” trägt, wird Bradley Cooper vielfach kritisiert. Das Requisit bediene jüdische Stereotypen. Jetzt äußert sich Maskenbildner Kazu Hiro.

Bradley Coopers neuester Film “Maestro” hat in Venedig Weltpremiere gefeiert. Das Biopic über den jüdischen Dirigenten und Komponisten Leonard Bernstein (1918-1990), in dem Cooper unter anderem als Regisseur fungiert und die Hauptrolle spielt, erhielt am Samstagabend bei den Filmfestspielen in Venedig siebenminütige Standing Ovations.

Vorab sorgte “Maestro” besonders mit Coopers im Film vorkommender Nasenprothese für negative Schlagzeilen. Das umstrittene Requisit wurde von einigen Social-Media-Usern als antisemitisch kritisiert. Auf der Pressekonferenz des Films in Venedig hat sich nun der Oscar-prämierte Maskenbildner Kazu Hiro (“Die dunkelste Stunde”) laut “Variety” für seine Kreation entschuldigt – und gleichzeitig die Beweggründe hinter dem künstlerischen Vorgehen der Produktion erklärt.

“Das habe ich nicht erwartet”, sagte Hiro. “Es tut mir leid, dass ich die Gefühle einiger Menschen verletzt habe.” Das Ziel des Filmteams sei es gewesen, Bernsteins “wirklich ikonischen Look, den jeder kennt” im Biopic “so authentisch wie möglich darzustellen”. Es gäbe so viele Aufnahmen des legendären Künstlers. Cooper und Hiro seien in “Maestro” bemüht gewesen, diesem bekannten Aussehen gerecht zu werden.

“Leute warten nur darauf, sich aufzuregen”

Mit Jamie, Alexander und Nina Maria Felicia Bernstein waren auch drei Kinder des berühmten Musikers bei der Venedig-Premiere von Coopers neuestem Werk anwesend. Jamie Bernstein bezeichnete die Kontroverse um die Nasenprothese in “Maestro” vor der Vorführung des Films gegenüber “Vanity Fair” als “nervige Ablenkung”. “Die Leute, die nur darauf warteten, sich über etwas aufzuregen, warteten nur darauf, sich darauf zu stürzen”, so die Komponistin.

Zuvor hatten auch jüdische Organisationen in den USA Cooper gegen den Vorwurf des sogenannten “Jewfacings” in Schutz genommen. “Im Laufe der Geschichte wurden Juden in antisemitischen Filmen und in der Propaganda oft als böse Karikaturen mit großen, hakigen Nasen dargestellt”, ließ die Anti-Defamition League (ADL) vor einigen Tagen erklären. Der Film “Maestro”, der “ein Biopic über den legendären Dirigenten Leonard Bernstein ist, ist das nicht”, so die ADL.

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