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Junger Zahnarzt räumt spektakulär bei Jauch ab

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So wahnsinnig hat vielleicht noch niemand bei “Wer wird Millionär?” gezockt. Der Zahnarzt setzt bei 500.000 Euro plötzlich alles auf eine vage Vermutung. “Killerfrage”, schimpft Jauch. Der Mediziner verrät zudem, was fast jeder beim Zähneputzen falsch macht.

Diese Frage am Montagabend geht vermutlich in die Geschichte von “Wer wird Millionär?” ein. Denn während Günther Jauch noch kürzlich die Vollkasko-Mentalität seiner Kandidaten moniert hatte, zeigte Zahnarzt David Thelen, wie man gewinnen kann. Gerade einmal vier Prozent des Studiopublikums hatten bei der 500.000-Euro-Frage für die korrekte Antwort votiert. Thelen selbst hatte keine Ahnung. Trotzdem meinte er kurzerhand: “Ja, wir nehmen das mal. C, Lesotho.”

Der Form halber: Der 32-Jährige aus Würzburg setzte damit mal eben 124.500 Euro aufs Spiel, ohne großartig darüber nachzudenken. Jauch wollte bei der ersten 500.000-Euro-Frage seit langem wissen: Welches Land ist das einzige weltweit, dessen gesamtes Staatsgebiet mehr als 1000 Meter über dem Meeresspiegel liegt? Zur Auswahl standen Andorra, Bhutan, Bolivien und eben die von Südafrika umschlossene Monarchie Lesotho.

Für die hatte sich beim Publikumsjoker nur eine verschwindend geringe Zahl von Studiogästen entschieden. Die meisten votierten für Bolivien (45 Prozent) oder Andorra (30 Prozent). “Was mich anlächelt ist Bhutan”, meinte Thelen. Er hielt eigentlich keinen seiner Telefonjoker bei der Frage für geeignet. Dann rief er aber doch seinen Freund Frederik Hippe an. Der war erst am Abend zuvor für einen ausgefallenen Joker eingesprungen.

“Für die Insolvenz ist er nachher nicht zuständig”

Der weit gereiste Unternehmensberater brachte dann Lesotho ins Spiel, war sich aber nicht sicher. Thelen aber dachte plötzlich: Lesotho ist nicht gerade eine naheliegende Wahl für diese Reihe von Ländern – es sei denn, es handelt sich dabei um die richtige Antwort. “Für die Insolvenz ist er nachher nicht zuständig”, warnte Jauch noch davor, dem Rat des Telefonjokers zu folgen. Da entschied sich Thelen quasi aus dem Stand für Lesotho.

Offenbar war selbst die Regie überrumpelt. Denn sie loggte die Antwort erst mit deutlicher Verzögerung ein. Auch Jauch brauchte einen Moment: “Ich bin jetzt… ich muss mich sammeln.” Dazu hätte der RTL-Moderator in der Werbepause ausreichend Zeit gehabt. Vorher hielt er Thelen aber noch spontan eine Standpauke.

Jauch schimpft

“War vielleicht eine ziemlich blöde Idee, wenn ich da so drüber nachdenke”, dämmerte es dem bis dato entspannt mit den Beinen baumelnden Kandidaten. “Das ist die Killerfrage schlechthin”, attestierte Jauch – und noch dazu beim schwachen Abschneiden beim Publikumsjoker. Lesotho “ist gerade aus dem Bundestag geflogen, mit vier Prozent”, schimpfte der Gastgeber nach der Unterbrechung weiter. Dann bereitete er den Kandidaten scheinbar auf eine schlechte Nachricht vor.

“Jetzt machen wir hier keinen Tamtam. Ich sage Ihnen einfach, wie es ist. Lesotho ist… richtig!!! Gibt’s das? Das gibt es nicht. Der Wahnsinn”, verkündete Jauch. Er klärte auf: Der tiefste Punkt in Bhutan liegt gerade einmal 97 Meter über dem Meeresspiegel, in Bolivien sind es 90 Meter. Die letzte Millionen-Frage liegt so lange zurück, dass sich Jauch schon gar nicht mehr an sie erinnern konnte. Zum Glück wurde Thelen dann vernünftig.

“Ich habe mir vorgenommen, nicht zu viel zu zocken. Jetzt ist auch gut”, stieg der Zahnarzt ohne großes Brimborium in der letzten Runde aus. Er hatte keine Ahnung, welcher Bundeskanzler durch die erste Briefwahl der deutschen Geschichte ins Amt gekommen war. Der Würzburger tippte auf Willy Brandt, richtig war Konrad Adenauer.

“Für mich sind Sie ab jetzt der Bergdoktor”

Der angestellte Zahnarzt will mit dem Gewinn zu allen Grand-Slam-Finalen reisen und jedes Mal eine andere Begleitung mitnehmen. Seine Mutter ist für Wimbledon gesetzt. “Eine schöne Idee. Der Job wird nicht wegen Reichtum quittiert?”, fragte Jauch. “Auf keinen Fall, übermorgen geht es wieder los”, stellte Thelen klar. “Für mich sind Sie ab jetzt der Bergdoktor”, meinte Jauch mit Verweis auf Andorra und Lesotho. “War das aufregend”, atmete er anschließend tief durch.

Für Überhangkandidatin Anja Scharf aus Bayreuth blieb es bei den am vorherigen Montag erspielten 16.000 Euro. Sie tendierte zwar dazu, dass sich die vornehme “Bröckchen-Technik” auf das Essen von Brot als Beilage bezieht. Anders als ihr Nachfolger Thelen aber ging sie auf Nummer sicher. Aus dem Haus in Apulien wird deshalb nur eine neue Haustür. Ihr Ehemann strahlte trotzdem.

Sieger musste zum “Idiotentest”

Thelen hatte übrigens zu Studententagen wegen 1,61 Promille kurzzeitig seinen Führerschein verloren, weil er beim Schieben seines Fahrrads einen Fuß auf der Pedale hatte. Er musste zur MPU (Medizinisch-Psychologische Untersuchung). Sven Dormann hätte den Studenten mit einer Verwarnung davonkommen lassen. Der Bremer Polizist benötigte am Montag bei Jauch rasch drei seiner vier Joker. Er kehrt nächsten Montag mit der 32.000-Euro-Frage zurück.

Thelen gab Jauch und den Zuschauern noch einige Ratschläge zum richtigen Zähneputzen mit auf den Weg. Teure Zahnbürsten könne man sich allesamt sparen, stellte der Mediziner klar: “Alles, was um einen Euro kostet, ist wunderbar.” Eine echte Neuigkeit war auch für Jauch der Ratschlag, nach dem Putzen den Schaum nur auszuspucken. “Also nicht mit Wasser hinterher spülen”, erklärte Thelen. So bleibe ein Film auf den Zähnen und das Fluorid könne etwas länger seine Schutzwirkung entfalten. Jauch guckte entgeistert: “Sechs Jahrzehnte alles falsch gemacht.”

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