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Das perfekte Krimi-Dinner

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Leitmayr und Batic bekommen es diesmal mit einem Mord auf dem Orient-Teppich oder besser gesagt einem “Mord unter Misteln” zu tun. In ihrem 90. gemeinsamen Fall gehen die Münchner auf stimmungsvolle Zeitreise – very british, very entertaining.

Was passiert?

Kalli (Ferdinand Hofer) lädt zur Weihnachtsfeier und hat sich dafür etwas Besonderes ausgedacht: ein heimisches Krimi-Dinner mit Drinks und Snacks und einem Täterrätsel. Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Batic (Miroslav Nemec) sind davon zunächst mäßig begeistert, lassen sich jedoch von der Runde zum Mitmachen überreden. Schwupps, wird an der Uhr gedreht. Wir schreiben das Jahr 1922, der Ort des Geschehens: das luxuriöse Herrenhaus Beckford Hall in Großbritannien.

Kalli ist nun Charles Bantam, Sohn von Lady Mona Bantam (Sunnyi Melles), zudem kommen Dr. Mallard (Alexander Hörbe), die Sängerin Kitty (Katharina Schlothauer), Reverend Edgar Teal (Joshua Jaco Seelenbinder) und das Hausmädchen Heather (Marie Rathscheck) ins Spiel – sie alle stehen im Verdacht, Arthur Rogers (Christoph Rogers), den Butler des Hauses, um die Ecke gebracht zu haben. Auch die Kommissare müssen durch den Time-Tunnel und machen sich als Chief Inspector Francis Lightmyer und Detective Constable Ivor Partridge an die komplizierte Ermittlungsarbeit.

Worum geht es wirklich?

Am Neujahrstag 1991 traten Batic und Leitmayr einst ihren Dienst an, “Animals”, der Titel ihrer ersten “Tatort”-Folge. Jetzt steht ihr 90. Einsatz an, und die runde Zahl wird mit einer ganz besonderen Episode gefeiert. Im Geiste Agatha Christies sind die beiden als britische Polizisten zu sehen. “Mord unter Misteln” ist als klassisches Täterrätsel angelegt, ein unterhaltsam altmodischer Mix aus “Mord im Orient-Express” und “Eine Leiche zum Dessert”, abgeschmeckt mit einer Prise “Downton Abbey”.

Wegzapp-Moment?

Fehlanzeige.

Wow-Faktor?

Ob es den wiederholten Switch in die Jetzt-Zeit überhaupt gebraucht hätte, ließe sich diskutieren. Davon abgesehen haben Regisseur Jobst Christian Oetzmann und Autor Robert Löhr hier ein kleines Krimi-Juwel geschliffen. Vom Art-Deco-Design des Vorspanns über die grandiose Kulisse und Lightmyers Pfeife bis zum Cast um die verlässlich einnehmende Sunnyi Melles ist “Mord unter Misteln” ein gelungener Sidestep, der gern zur alljährlichen Weihnachtstradition werden dürfte. Wie wäre es mit Borowski als Hercule Poirot? Oder Boerne als Miss Marple?

Wie war’s?

9 von 10 Punkten – eine ausgesprochen schöne Bescherung, detailverliebt und kurzweilig umgesetzt. Agatha Christie hätte es gefallen.

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