Bereits als Teenager leidet Bushido unter Migräne-Anfällen. Nun gibt der Rapper einen Einblick in seinen Kampf gegen die Krankheit, die nicht nur mit Kopfschmerzen einhergeht. Mittlerweile habe er akzeptiert, mit der Einschränkung leben zu müssen – auch mithilfe einer Psychotherapie.
Jahrelang pflegt Bushido sein Image als taffer Rapper. Doch inzwischen wissen wir längst, dass in dem 44-Jährigen auch ein wachsweicher Kern schlummert. Nicht nur, wenn es um seine Rolle als mittlerweile achtfacher Familienvater geht. Auch vor gesundheitlichen Problemen ist ein Gangsta wie er nicht gefeit.
So leidet Anis Ferchichi, wie Bushido mit bürgerlichem Namen heißt, schon seit seinem Teenager-Alter unter immer wieder auftretenden Migräne-Anfällen. In einem RTL-Interview und in der neuen Folge seines Podcasts “Im Bett mit Anna-Maria und Anis Ferchichi” (abrufbar auf RTL+), den er zusammen mit seiner Frau produziert, gibt er nun einen Einblick in seinen Kampf gegen die Erkrankung.
“Ich habe mich zurückgezogen, war immer zu Hause, bin nicht mitgegangen, wenn meine Freunde rausgegangen sind”, erinnert er sich an seinen Umgang mit der Migräne in jüngeren Jahren zurück. Extreme Kopfschmerzen sind dabei nur eines der Symptome, die mit einem Anfall einhergehen können. Auch Lichtempfindlichkeit, Übelkeit und sogar Sehstörungen können die Folge sein.
“Kopf zum Zerplatzen”
(Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress)
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Es fange mit einem Flimmern vor den Augen an, schildert Bushido den typischen Ablauf eines Anfalls in seinem Fall. “Irgendwann wird das halt so groß, dass ich gar nichts mehr sehen kann”, erläutert er. Im Schnitt halte dieser Zustand rund eine Stunde an. “Das normale Sehvermögen kehrt dann zurück – und dann kommen die Kopfschmerzen. Und die sind hart”, führt der Sänger weiter aus.
“Dann ist es teilweise so stark, dass ich mir ein Tuch um die Stirn binde und ganz fest zuschnüre, dass dieser Gegendruck meinen Kopf nicht zum Zerplatzen bringt”, geht Bushido weiter ins Detail. Die Migräne könne ihn überall und zu jeder Zeit heimsuchen, erläutert er. Dann sei er “ausgeknockt” und könne “nichts mehr machen”. Irgendwann habe er vor der Angst vor einem neuen Anfall regelrecht kapituliert. So habe ihm die Krankheit in der Vergangenheit auch unzählige Panikattacken beschert.
Medikamente nur in Ausnahmefällen
Doch inzwischen verstehe er deutlich besser, mit dem Handicap umzugehen, plaudert Bushido weiter aus. Er habe es mittlerweile “einfach akzeptiert”. Dabei helfe ihm seit vier Jahren auch eine Psychotherapie. Zudem kämpfe er mit autogenem Training gegen die Symptome an, wenn ihn die Migräne mal wieder befällt.
Er wolle sich von der Krankheit sein Leben nicht länger stark einschränken lassen, zeigt sich Bushido kämpferisch. Vor allem solle das Familienleben nicht darunter leiden. Zu Medikamenten greife er dabei nur selten, um der Migräne zu begegnen. Nur dann, wenn die Schmerzen wirklich gar nicht mehr auszuhalten seien. “Neun von zehn Rezepten gebe ich nicht mal bei der Apotheke ab”, so der Sänger.