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“Starfield”: Warum Microsofts Trip zu den Sternen sitzen muss

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Mehrere Hundert Millionen Dollar Entwicklungskosten stecken im Sci-Fi-Spiel “Starfield” von Microsoft. Selbst wenige Tage vor der Veröffentlichung basiert die positive Resonanz eigentlich nur auf gezeigten Videosequenzen. Ein weiterer Flop könnte Xbox das Weihnachtsgeschäft verhageln.

Es ist der größte Titel der Gamescom, aber man kann ihn immer noch nicht anspielen: Es geht um das Weltraum-Epos “Starfield”, ein großes Versprechen von Microsoft und Entwickler Bethesda, das bereits in rund einer Woche für Vorbesteller erhältlich sein wird und der ganz große Wurf – exklusiv für Xbox und PC – werden soll. Es gibt aber auch Anzeichen, die für Zweifel sorgen.

Ein Action-Rollenspiel mit Shooter-Elementen, Raumschiff-Verfolgungsjagden und der Möglichkeit rund 1000 Planeten zu erkunden. Das klingt nach einer Herausforderung. Entwickler Bethesda und Mutterkonzern Microsoft muss man dennoch zugutehalten: Alles, was sie bislang gezeigt haben, sieht nach einem bombastischen Spiel aus. Das ist aber Teil des Problems.

Es gibt eigentlich nur Feedback auf Videomaterial zum Spiel, nur ein ganz kleiner Kreis der Fachpresse soll bislang Testmuster erhalten haben. Das lässt in der Branche normalerweise die Alarmglocken läuten. Die späte Freigabe an Medien ist oft ein Zeichen, dass es noch Probleme mit dem Spiel gibt und die Entwickler eine negative Berichterstattung fürchten.

Hype basiert auf Videosequenzen

So wird vorerst mit visuellen Reizen gelockt. Zur Eröffnung der Gamescom gibt es einen Live-Action-Trailer, diese Realverfilmung kann man kaum von den bislang gezeigten Spielsequenzen unterscheiden. Gameplay gibt es dann für die Presse und einen Tag später für die Besucher der Messe zu sehen. 17 Minuten lang – wobei zwei Minuten ein Zusammenschnitt aus bekannten Trailern waren – wird der Einstieg ins Spiel gezeigt.

Im Bereich der Story erfährt man, dass der eigene Charakter in einer Weltraummine nach Metallen bohrt, ehe er mit einem mysteriösen Artefakt in Berührung kommt. Die Energiequelle ist ein zentrales Element im Spiel. Kurz nach der Entdeckung ist man bereits in ein Gefecht mit Weltraumpiraten verwickelt, mit denen man sich nicht nur auf dem Planeten, sondern auch mit Raumschiffen im All auseinandersetzen muss.

Es sieht fast schon zu gut aus, um wahr zu sein. Der enorme Detailgrad, ein mitreißender Storyeinstieg, die Visualisierung und Vertonung, alles sitzt. Dass am Ende alles sitzt bei “Starfield”, da tut Microsoft auch gut daran. Bislang war die Zusammenarbeit mit dem für acht Milliarden Dollar einverleibten Studio Bethesda noch keine Erfolgsgeschichte. Die wilde Vampirjagd “Redfall” vor wenigen Monaten als erste Kooperation floppte gewaltig.

Boden auf die Konkurrenz gutmachen?

Aus finanzieller Sicht wäre ein weiterer Flop mit “Starfield” trotz der kolportierten Entwicklungskosten von 200 Millionen Dollar noch verkraftbar. Microsoft könnte seine Xbox-Ideen problemlos weiterfinanzieren. Der Imageschaden wäre aber enorm, besonders in einem Herbst- und Weihnachtsgeschäft, in dem Konkurrent Sony mit seinen Exklusivtiteln für die Playstation keine eigene große IP (Intellectual Property) auf den Markt wirft. Im hart umkämpften Weihnachtsgeschäft, in dem Konsolen gerne als Geschenk häufig im Bundle mit einem Spiel angeboten werden, könnte Microsoft Boden gutmachen.

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Wenn “Starfield” ein Erfolg wird, würde Xbox auf der einen Seite mit dem Narrativ brechen, durch große Entwicklereinkäufe keine soliden Spielehits zu produzieren. Auf der anderen Seite würde Bethesda wieder eben genau dorthin zurückkehren – zu einem Entwicklerstudio, das für seit Jahren für erfolgreiche Titel steht.

Zumindest an Optimismus mangelt es bei Xbox nicht. Microsoft Gaming-CEO Phil Spencer sagte im Interview mit ntv, dass man von den bisherigen Reaktionen der Fans begeistert sei. “Wir haben hier ein Kino auf der Gamescom errichtet, um neue Szenen zu zeigen und können es kaum erwarten, das Spiel am 6. September endlich zu veröffentlichen.” So bleibt Microsofts virtueller Trip zu den Sternen für Zocker vorerst eine Reise ins Unbekannte – so ist das Spiel selbst allerdings teilweise auch angelegt.

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