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Fairphone 5 ist nachhaltig, langlebig, gut und schick

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Das Fairphone 5 beweist, dass ein nachhaltig und fair produziertes Smartphone auch so gut und attraktiv sein kann wie ein herkömmlich hergestelltes Gerät. Der Preis ist ebenfalls fair und auf die Dauer sogar unschlagbar günstig.

Vor fast zwei Jahren war das Fairphone 4 das erste Smartphone, mit dem weitgehend kein zusätzlicher Elektroschrott entstehen sollte, indem unter anderem für jedes hergestellte Gerät ein altes recycelt wird. Das niederländische Handy überzeugte im Alltagstest und bewies, dass der Kauf eines nachhaltigen Smartphones kaum noch mit Einschränkungen verbunden ist.

Der knapp 700 Euro teure Nachfolger macht es noch besser, das Fairphone 5 ist technisch und optisch auf Augenhöhe mit herkömmlich produzierten Konkurrenten seiner Preisklasse. Außerdem lohnt sich die Anschaffung langfristig auch für sparsame Nutzer.

In fast jeder Hinsicht nachhaltig

Mehr als den mitgelieferten Schraubenzieher braucht man zum Wechseln der Komponenten nicht.

(Foto: kwe)

Rund 70 Prozent der eingesetzten Materialien sind recycelt oder stammen aus fairen Quellen. Zur Kompensation von E-Müll wird nicht mehr nur wie bisher ein Smartphone pro produziertem Fairphone recycelt, sondern alternativ eine dem Gewicht entsprechende Menge an Elektro-Schrott gesammelt oder Handys runderneuert. Das Programm für existenzsichernde Löhne wurde von der Fabrik, die das Gerät zusammensetzt, auf Zulieferer ausgeweitet. Dazu ist das Fairphone 5 extrem einfach zu reparieren, Nutzer können von den Kameras über den Akku bis zum Display praktisch alle wichtigen Komponenten selbst tauschen.

Zur gesetzlichen Gewährleistung von zwei Jahren gibt der Hersteller zusätzlich drei Jahre Garantie. Durch fünf zugesicherte Generationssprünge des Betriebssystems ist Fairphone bereits auf dem Niveau von Apple oder Samsung, mit ab jetzt acht Jahren Sicherheitsupdates setzten die Niederländer neue Maßstäbe.

Es sieht auch gut aus

Das Display hat kaum breitere Ränder als fest verklebte Panels.

Das Display hat kaum breitere Ränder als fest verklebte Panels.

(Foto: kwe)

Das alles sieht man dem Fairphone 5 so gut wie gar nicht an. Mit 9,6 Millimetern ist es kaum dicker als Geräte mit fest verbauten Komponenten und auch der Rand um das 6,46 Zoll große Display ist nur unwesentlich breiter als bei der Normalo-Konkurrenz.

Dass die abnehmbare Rückseite aus mattem Kunststoff statt aus glänzendem Glas besteht, ist eher ein Vor- als ein Nachteil. Denn das Smartphone ist so nicht nur griffiger, sondern auch robuster. Außerdem gewährt das transparente Plastik den Blick auf das interessant gestaltete Innenleben, was ziemlich schick aussieht. Trotz der modularen Bauweise ist das Fairphone 5 hochwertig verarbeitet und bietet nach IP55 einen recht weitgehenden Schutz vor Staub und Wasser.

OLED mit 90 Hertz

Auch technisch enttäuscht das Gerät nicht. Der Bildschirm ist jetzt kein LCD mehr, sondern ein OLED-Display. Entsprechend kann es mit kräftigen Kontrasten und schönen, realistischen Farben glänzen. Dazu kann das Panel bei Bedarf hell leuchten. Mit einer Pixeldichte von 459 ppi ist es zudem sehr scharf. 120 Hertz (Hz) hat es nicht zu bieten, aber immerhin kann man die Bildwiederholfrequenz von 60 auf 90 Hz erhöhen.

Angetrieben wird das Fairphone 5 von Qualcomms gutem Mittelklasse-Chip QCM 6490. Er unterstützt 5G und Wifi 6 und ist stark genug, um jederzeit eine flüssige Bedienung zu ermöglichen. Alltagsaufgaben erledigt er mit 8 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher mühelos, auch wenn er kein Kraftprotz ist. In Benchmark-Tests schnitt das Fairphone 5 ungefähr so gut wie das Nothing Phone (1) ab, das ebenfalls gefühlt viel stärker ist.

Ausreichend kräftiges Innenleben

Hauptkamera, ...

Hauptkamera, …

(Foto: kwe)

Das liegt bei beiden Geräten zu einem großen Teil an guter Software, die beim nachhaltigen Neuling praktisch Googles unverändertes Android 13 ist. So ausgestattet ist dem Fairphone 5 zuzutrauen, dass es in acht Jahren mit dann noch halbwegs aktuellem Betriebssystem noch brav seine Arbeit verrichten kann. Ein kleines Risiko bleibt, der Chip ist nicht austauschbar. Zu wenig Flash-Speicher wird sicher kein Problem sein, das Fairphone 5 hat 256 GB und schluckt microSD-Karten mit bis zu 2 Terabyte (TB).

Ein weiterer Vorteil des QCM 6490 und der schlanken Software ist ein sehr sparsamer Umgang mit den Ressourcen. Der Akku bringt das Smartphone mit 4200 Milliamperestunden locker über den Tag, eine leere Batterie ist in knapp 20 Minuten wieder rund zur Hälfte gefüllt. Induktiv laden kann man das Gerät nicht, aber was spielt das für eine Rolle, wenn Vielnutzer einfach einen zweiten Akku dabeihaben können, der rund 40 Euro kostet?

Kameras auf Mittelklasse-Niveau

... Ultraweitwinkel-Kamera.

… Ultraweitwinkel-Kamera.

(Foto: kwe)

Bei der Kameraausstattung hat Fairphone eine kleine Schippe draufgesetzt. Weit- und Ultraweitwinkel-Kamera auf der Rückseite lösen jetzt mit bis zu 50 statt 48 Megapixeln auf. Vor allem die Hauptkamera liefert bei Tageslicht sehr ansehnliche Resultate und kommt mit Blende f/1.88 auch mit schwacher Beleuchtung gut zurecht. Mithilfe eines Tiefensensors fokussiert sie zudem ziemlich flott und akkurat. Ihre Videos sehen ebenfalls gut aus. Dass nur Full-HD-Clips mit 60 Bildern pro Sekunde (fps) aufgenommen werden können, reicht völlig aus. Bei 4K muss man 30 fps akzeptieren.

Die Ultraweitwinkel-Kamera (f/2.2) kann nicht ganz mithalten. Das liegt unter anderem daran, dass sie einen festen Fokus hat und man selbst bei Tageslicht schnell verwackelt. Außerdem sind ihre Bilder an den Seiten stark verzerrt. Schlecht ist die Ultraweitwinkel-Kamera aber nicht und mit ihr sind recht gute Makro-Aufnahmen möglich. Insgesamt ist das Kamera-Duo auf einem passablen Mittelklasse-Niveau.

Die Frontkamera (f/2.45) kommt ebenfalls auf 50 MP und produziert mehr als akzeptable Selfies. Auch bei Videochats zahlt sich die hohe Auflösung aus, solange es ausreichend hell ist.

Fazit

Wer nicht alle zwei Jahre ein neues Smartphone haben will, sondern ein relativ preiswertes Gerät wünscht, das möglichst langlebig und im Notfall leicht zu reparieren ist, findet kaum eine bessere Lösung als das Fairphone 5. Das gilt erst recht, wenn man den sparsamen, möglichst umweltschonenden Umgang mit Ressourcen und die faire Entlohnung von Arbeitern bei Zulieferern hinzurechnet.

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