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Dieser Router schützt alle verbundenen Geräte mit VPN

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Der ExpressVPN Aircove ist ein Router, der unkompliziert alle mit dem Internet verbundenen Geräte eines Haushalts mit einer VPN-Verbindung schützt. Er bietet außerdem eine einfache Möglichkeit, sogenannte Ländersperren zu umgehen. Im Praxistest hält der Aircove weitgehend, was er verspricht.

Die Anzahl vernetzter Geräte in Haushalten nimmt stetig zu, das Internet der Dinge ist längst Realität. Statista zufolge wird in diesem Jahr allein in Deutschland der Umsatz mit entsprechenden Produkten 3,85 Milliarden Euro betragen. Verschiedenen Untersuchungen nach befinden sich bereits durchschnittlich 10 bis 17 vernetzte Geräte in den Haushalten. Viele von ihnen sind unzureichend oder gar nicht gesichert. Das macht sie zunehmend zu Angriffszielen von Hackern, die so unter Umständen Zugriff auf andere Geräte oder das gesamte Netzwerk erhalten können.

Alle Geräte über den Router schützen

Eine effektive Möglichkeit, das zu verhindern, sind Router, auf denen eine sogenannte VPN-Verbindung eingerichtet ist. Dabei wird der Internetverkehr aller verbundenen Geräte verschlüsselt über die Server eines Anbieters umgeleitet und erhält dabei eine andere Adresse. Damit verschleiert man nicht nur seine Spuren im Internet, sondern macht Angreifern den Zugriff auf Daten und Geräte nahezu unmöglich. Selbst neugierige Provider werden ausgesperrt. Ein netter Nebeneffekt ist, dass Ländersperren umgangen werden.

Wer sich auskennt, kann selbst auf Routern einen VPN-Dienst einrichten, doch für viele Nutzer ist das zu kompliziert. Deshalb bietet ExpressVPN den Aircove für rund 180 Euro an. Dieser Router ist vorkonfiguriert und man benötigt lediglich noch ein Abo des Anbieters. ntv.de hat ausprobiert, wie praxistauglich diese Lösung ist.

Unkomplizierte Einrichtung

Auf der Rückseite sitzen fünf Gigabit-Ethernet-Anschlüsse.

(Foto: kwe)

Das Gerät selbst ist ein Router mit ordentlichen technischen Daten. Unter anderem bietet er Wifi 6 und erreicht laut Hersteller Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 600 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) bei 2,4 Gigahertz (GHz) sowie bis zu 1200 Mbit/s bei 5 GHz. Für den direkten Anschluss von Geräten hat der Aircove fünf Gigabit-Ethernet-Buchsen, sein Funk soll bis zu 150 Quadratmeter abdecken können.

Die Einrichtung ist unkompliziert. Man verkabelt den Aircove mit dem Modem, dem vorhandenen Router oder einem Repeater. Dann verbindet man ein Smartphone, ein Tablet oder PC mit dem WLAN-Netz des Aircove, indem man ganz einfach den QR-Code auf der Unterseite des Routers mit der Kamera scannt oder die Daten abliest und eingibt. Im Anschluss besucht man im Browser die Router-Website und folgt den Anweisungen.

Ein Abo muss sein

Spätestens hier wird man aufgefordert, ein Abo abzuschließen oder die kostenlose 30-tägige Testphase zu nutzen. Der Aircove funktioniert auch ohne, aber bleibt dann ein ganz normaler Router ohne Extras. Im günstigsten Fall kostet ein Abo rund 6,30 Euro im Monat, wenn man sich für ein Jahr festlegt. Man kann den Dienst dann auch mit Apps direkt auf dem Smartphone und anderen Geräten nutzen, ist also nicht auf den Router beschränkt.

Nach der Anmeldung bleibt man im Browser, denn über die ExpressVPN-App kann man den Router nicht bedienen. Schade, aber nicht so schlimm, denn die Web-Lösung ist auf kleinen und großen Bildschirmen übersichtlich.

Hat man Namen und Passwort für das WLAN-Netzwerk festgelegt, kann man wie bei jedem anderen Router damit Geräte verbinden – am einfachsten, indem man einen QR-Code scannt. Sie sind dann standardmäßig sofort mit einer VPN-Verbindung über deutsche Server geschützt. Das Dashboard bietet aber noch viel mehr Möglichkeiten.

Praktische Gruppenbildung

Man kann fünf Gruppen mit verschiedenen Einstellungen einrichten.

Man kann fünf Gruppen mit verschiedenen Einstellungen einrichten.

(Foto: kwe)

Man kann natürlich andere Länderverbindungen auswählen oder, wenn man sich auskennt, das VPN-Protokoll selbst festlegen und andere “Experteneinstellungen” vornehmen. Interessanter ist aber die Möglichkeit, bis zu fünf Gruppen festzulegen, denen man verbundene Geräte per Drag-and-drop zuordnen kann.

Für eine Gruppe lassen sich nicht nur verschiedene Länderverbindungen einrichten, die alle gleichzeitig funktionieren. Es ist auch möglich, jeweils unterschiedliche Einstellungen beim erweiterten Schutz vornehmen. Dazu gehört, Tracker, bösartige Websites oder Werbung zu blockieren. Zum Kinderschutz gibt’s Optionen, nicht jugendfreie Adressen zu blockieren oder den Internetzugang nur zu bestimmten Zeiten zu erlauben.

Das alles ist so einfach gehalten, dass sich auch Laien problemlos zurechtfinden. Eine Funktion, bei der sämtlicher Internetverkehr gestoppt wird, wenn die VPN-Verbindung unterbrochen wird (Kill Switch) ist standardmäßig aktiviert.

Die erweiterten Schutzeinstellungen sind nicht nur für den Kindermodus interessant.

Die erweiterten Schutzeinstellungen sind nicht nur für den Kindermodus interessant.

(Foto: kwe)

Die Sicherheit des Routers selbst wurde zuletzt im Juli 2022 vom renommierten Berliner Sicherheitsunternehmen Cure53 überprüft. Updates installiert der Aircove automatisch. Wie lange ist offen, ExpressVPN gibt keine Garantie über die gesetzliche zweijährige Gewährleistung hinaus.

Zwei Namen sind besser

Wichtig ist die Möglichkeit, 2,4- und 5-GHz-Band unterschiedliche Namen zu geben, damit man Geräte direkt verbinden kann. Denn die automatische Wahl der besten Frequenz ist keine Stärke des Aircove. Im Test stellte er bei einem gemeinsamen Namen eigentlich immer die weitreichendere, aber langsamere 2,4-GHz-Verbindung her.

Bei ihr waren in unmittelbarer Nähe zum Router 145 Mbit/s möglich, zehn Meter weiter, durch zwei Mauern, betrug die Übertragungsrate knapp 80 Mbit/s. Im 5-GHz-Band maß ntv.de etwa 1000 und 125 Mbit/s. Der rund zehn Meter entfernte Fernseher erreichte bei 5 GHz rund 550 Mbit/s, mit 2,4 GHz knapp 100.

Für Haushaltsgeräte, Steckdosen et cetera sind die Geschwindigkeiten bei 2,4 GHz völlig ausreichend, hier ist die Reichweite wichtiger. Am Computer oder beim Medien-Streaming muss die Rate höher sein. Im Praxistest hat dies auf rund 80 Quadratmetern einwandfrei funktioniert. Filme konnten problemlos auf drei Geräten gleichzeitig in 4K-Auflösung gesehen werden, und auch alle anderen Geräte kamen nicht zu knapp.

WLAN-Erweiterung nicht ganz so einfach

Das lag daran, dass der Aircove zentral an einem Repeater angeschlossen war. Passende WLAN-Erweiterungen für den eigenen Router bietet ExpressVPN bisher nicht an. Man kann Repeater oder Powerline-Adapter eines Herstellers auch mit dem Aircove verkabeln und dessen WLAN deaktivieren. Das hat unter anderem den Vorteil, dass man unter Umständen ein VPN-geschütztes Mesh-Netzwerk aufbauen kann. Wie genau das geht, erklärt ExpressVPN auf einer deutschen Support-Webseite.

Kürzlich hat der Dienst auch seine Datenschutzerklärung auf Deutsch übersetzt. Dass diese nur auf Englisch vorlag, hatte Stiftung Warentest vor rund zwei Jahren beim Test von VPN-Diensten bemängelt. Die AGB liegen nach wie vor nur in Englisch vor, hier muss der Dienst noch nacharbeiten. Außerdem ist in Deutschland bei der Datenschutzerklärung der Hinweis, rechtlich bindend bleibe der englische Text, zumindest fragwürdig.

Ansonsten hat Stiftung Warentest ExpressVPN bei Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit (2,1) sowie Einrichtung und Betrieb (2,3) gut bewertet. Die Vielseitigkeit erhielt die Note 3,5. Der Praxistest von ntv.de lässt vermuten, dass die Noten heute noch besser wären, zumindest was Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit betrifft.

Fazit

Wer viele vernetzte Geräte gleichzeitig mit einer VPN-Verbindung schützen möchte, findet mit dem ExpressVPN Aircove eine effektive und aktuell sicher die einfachste Lösung. Möchte man nur mit Smartphone, Tablet oder PC durch den VPN-Tunnel surfen, sind Apps günstiger und noch unkomplizierter.

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