2008 wechselt Luka Modric aus Zagreb in die englische Premier League, danach steigt der Kroate zu einem der erfolgreichsten Fußballspieler seiner Generation auf. Doch Unregelmäßigkeiten rund um den Wechsel vor 15 Jahren holen den Weltfußballer nun wohl wieder ein.
Kroatiens Fußball-Star Luka Modric droht in seiner Heimat erneut juristischer Ärger. Die Staatsanwaltschaft in Osijek habe gegen den 37-Jährigen Anklage wegen angeblicher Falschaussage erhoben, berichteten kroatische Medien, wie das Fernsehen des Landes und die Zeitung “Vecernji list”, übereinstimmend. Betroffen ist demnach auch Ex-Nationalspieler Dejan Lovren, der nach Platz drei bei der WM in Katar seine Karriere in der Auswahl beendet hatte.
In der gleichen Sache hatte es vor fünf Jahren ein erstes Urteil gegeben, damals war Modric einer Verurteilung wegen angeblicher Falschaussage entgangen. Der Mittelfeldspieler von Real Madrid, der seinen Vertrag dort gerade erst bis 2024 verlängert hat, musste damals im Verfahren gegen den einstigen kroatischen Fußball-Mogul Zdravko Mamic und dessen Komplizen vor Gericht aussagen. Modric wurde seinerzeit von der Staatsanwaltschaft zur Last gelegt, in dem Prozess gegen Mamic und dessen Komplizen in Osijek nicht die Wahrheit gesagt zu haben.
Dabei ging es auch um den Wechsel des einstigen Weltfußballers von Dinamo Zagreb zu Tottenham Hotspur im Jahr 2008. Letztlich urteilte das Gericht damals, ein Urteil gegen den Vizeweltmeister von 2018 wäre voreilig gewesen, da der endgültige Ausgang des Verfahrens gegen Mamic noch nicht festgestanden habe. Als Zeuge hatte Modric vor Gericht erklärt, er könne sich nicht mehr erinnern.
Mamic war schließlich 2018 in erster Instanz zu sechseinhalb Jahren Haft wegen Transferbetrugs im Zusammenhang mit den Transfers von Modric zu Tottenham und Lovren zu Olympique Lyon verurteilt. Auch Bruder Zoran, ehemaliger Bundesligaprofi, wurde zu einer Haftstrafe verurteilt. 2021 wurden beide Urteile schließlich vom Obersten Gerichtshof Kroatiens bestätigt. Beide Brüder setzten sich nach Bosnien-Herzegowina ab, Zoran Mamic wurde zwischenzeitlich mit einem internationalen Haftbefehl gesucht. Ein Auslieferungsabkommen zwischen beiden Ländern besteht nicht.