Aktuelle Deutschland Nachrichten

WADA fordert lange Strafe für Wunderkind Walijewa

0 4

Die Welt-Anti-Doping-Agentur bringt den Fall der russischen Eiskunstläuferin Kamila Walijewa vor den Internationalen Sportgerichtshof und fordert eine Vierjahressperre. Die Antidoping-Agentur Russlands hatte Mitte Januar auf eine Strafe für die 16-Jährige verzichtet.

Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA geht im Dopingfall der russischen Eiskunstläuferin Kamila Walijewa gegen eine Entscheidung aus Russland vor und fordert weiter eine vierjährige Sperre. Im vorigen Monat war die 16 Jahre alte Walijewa, die als Wunderkind gefeiert worden war, von der russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA von einem schuldhaften Dopingvergehen freigesprochen worden. Dies wertet die WADA als “falsch” und legte nun Berufung vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS ein.

Dabei fordert die WADA neben einer vierjährigen Sperre weiter die Aberkennung aller Resultate von Walijewa seit dem 25. Dezember 2021. An diesem Tag war sie bei den russischen Meisterschaften nämlich positiv auf die verbotene Substanz Trimetazidin getestet worden. Das Löschen der Ergebnisse beträfe auch das russische Team, das in Peking Gold gewonnen hatte. Sieger wären dann die USA vor Japan und Kanada. Als einzige Sanktion erkannte die RUSADA bisher das Ergebnis der nationalen Titelkämpfe ab. Walijewa war zum Zeitpunkt des Tests erst 15 Jahre alt und stand deshalb nach den Anti-Doping-Regeln unter besonderem Schutz.

Auch Weltverband macht Druck

Auch die Internationale Eislauf-Union (Isu) will Einspruch gegen die Entscheidung aus Russland einlegen. “Die ISU ist der Meinung, dass alle jungen Sportler vor Doping geschützt werden müssen. Ein solcher Schutz kann nicht dadurch erfolgen, dass junge Athleten von Sanktionen ausgenommen werden”, hieß es in einer Mitteilung. Im Gegensatz zur Wada fordert die Isu, dass der Sportgerichtshof “eine Sperre nach eigenem Ermessen” treffen und endgültig über die Ergebnisse des Mannschaftswettbewerbs bei Olympia 2022 entscheiden solle. Hinter Russland waren die USA und Japan auf dem zweiten und dritten Rang gelandet.

Der Fall war bei den Olympischen Winterspielen in Peking im Februar 2022 bekannt geworden, nachdem die damals 15-jährige Walijewa mit dem Team Olympia-Gold gewonnen hatte. Eine vorläufige Sperre war wieder aufgehoben worden, sodass sie auch im Damen-Einzel an den Start gehen durfte und als Topfavoritin Vierte wurde.

Bereits im vergangenen November hatte die Welt-Anti-Doping-Agentur den Fall vor den CAS gebracht, weil sie der RUSADA eine unangemessene Verzögerung bei der Aufarbeitung vorwarf. Die RUSADA begründete dies zunächst damit, dass die damals 15 Jahre alte Läuferin als “geschützte Person” zu gelten habe. In dem anschließend vom CAS eingeleiteten Schiedsgerichtsverfahren hatte die WADA bereits eine Vierjahressperre für Walijewa gefordert. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat die Entscheidung der Wada, Berufung beim Cas einzulegen, begrüßt. Damit sei man einer “endgültigen Lösung, auf die die Athleten so dringend warten, einen Schritt näher gekommen”. Nur wenn der Fall abgeschlossen sei, könne das IOC über die Medaillenvergabe entscheiden.

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Website verwendet Cookies, um Ihr Erlebnis zu verbessern. Wir gehen davon aus, dass Sie damit einverstanden sind, aber Sie können sich abmelden, wenn Sie dies wünschen. Annehmen Weiterlesen

Datenschutz- und Cookie-Richtlinie