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Verfahren gegen deutsche Turn-Trainerin eingestellt

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Beleidigungen, Schikane und die Verabreichung von Medikamenten ohne ärztliche Vorgabe: Die Vorwürfe gegen Turn-Trainerin Gabriele Frehse wiegen schwer. Die Ermittler finden jedoch keine Hinweise, die ein Strafverfahren ermöglichen würden. Allerdings gibt es einen Einspruch gegen die Einstellung.

Die Staatsanwaltschaft Chemnitz hat das Ermittlungsverfahren gegen die Turn-Trainerin Gabriele Frehse und zwei Ärzte wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Körperverletzung eingestellt. Es habe zwar Probleme am Olympiastützpunkt Chemnitz gegeben, es seien aber keine strafrechtlich relevanten Dinge ermittelt worden, sagte Ingrid Burghart, Sprecherin der Staatsanwalt Chemnitz, auf Anfrage.

Die ehemalige Stufenbarren-Weltmeisterin Pauline Schäfer-Betz sowie weitere Turnerinnen hatten der 63 Jahre alten Trainerin vorgeworfen, Medikamente ohne ärztliche Verordnung verabreicht und keinen Widerspruch zugelassen zu haben. Frehse soll die Athletinnen auch schikaniert und beleidigt haben. Die wiederum hatte die Vorwürfe stets bestritten. In der Folge hatte die Staatsanwaltschaft im Dezember 2020 Ermittlungen zum Vorwurf der fahrlässigen Körperverletzung aufgenommen. Diese wurden nun mit der Verfügung vom 16. Februar eingestellt.

Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft hat die Anwältin, die Pauline Schäfer-Betz und weitere Turnerinnen vertritt, Beschwerde gegen die Einstellung der Ermittlungen eingelegt. Diese sei jedoch noch nicht begründet. Sobald eine Begründung vorliege, werde die Staatsanwaltschaft entscheiden, ob die Ermittlungen wieder aufgenommen würden. Sollten sich dafür keine Gründe ergeben, würde der Fall der Generalstaatsanwaltschaft vorgelegt. Zuvor würden alle Parteien noch einmal Akteneinsicht bekommen.

Eine aufgrund der Vorwürfe der Turnerinnen ausgesprochene Kündigung Frehses sowie ein Hallenverbot war bereits 2021 vom Arbeitsgericht Chemnitz für unwirksam erklärt worden. Zuletzt arbeitete sie angeblich als ehrenamtliche Übungsleiterin.

Im Zuge der Aufarbeitung hatte Alfons Hölzl, Präsident des Deutschen Turner-Bundes, die Erkenntnis gewonnen, “dass wir unser gesamtes System hinterfragen müssen. In unserem Sport werden Minderjährige zu Höchstleistungen trainiert. Es darf nicht sein, dass wir Kinder Situationen aussetzen, die eine Stufe der Gewalt erreichen.” Nach einer Untersuchung durch eine Frankfurter Kanzlei hatte der DTB “schwerwiegende Pflichtverletzungen” von Frehse festgestellt.

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