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Stürmer verweigert Regenbogentrikot und wird bestraft

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Die französische Fußball-Liga organisiert eine Anti-Homophobie-Kampagne. Doch nicht jeder Spieler kann sich damit identifizieren. Mostafa Mohamed etwa lehnt es ab, das Regenbogentrikot zu tragen. Der Stürmer des FC Nantes führt “persönliche Gründe” an und muss dafür bezahlen.

Stürmer Mostafa Mohamed vom französischen Fußball-Erstligisten FC Nantes ist nach seinem Protest gegen eine Anti-Homophobie-Kampagne der Liga von seinem Klub mit einer Geldstrafe belegt worden. Das teilte sein Verein am Montag mit, ohne eine Summe zu nennen. Der ägyptische Nationalspieler hatte sich wie mehrere andere Profis geweigert, ein Trikot mit Regenbogenfarben zu tragen. “Das ist miserabel”, kommentierte Frankreichs Regierungssprecher Olivier Véran ihr Verhalten am Morgen im Sender France 2. “Wir müssen Werte verteidigen, die uns einen, und der Sport ist auch da, um das zu tun.” Homophobie sei keine Meinung, sondern ein Delikt.

Mohamed werde “finanziell bestraft”, weil er sich “aus persönlichen Gründen weigerte, gegen Toulouse zu spielen, während der FC Nantes gegen den Abstieg kämpft”, gab Nantes bekannt. Der Pokalsieger aus dem Vorjahr kämpft auf dem ersten Abstiegsplatz drei Spiele vor Saisonende noch um den Klassenerhalt. Gegen den FC Toulouse kam der Klub aus dem Westen Frankreichs nicht über ein 0:0 hinaus.

Mohamed begründete seinen Protest mit seiner Herkunft. “Ich respektiere alle Glaubensrichtungen und alle Überzeugungen. Dieser Respekt gilt auch für andere, aber auch meine persönlichen Überzeugungen müssen respektiert werden”, schrieb der 25-Jährige bei Twitter: “Aufgrund meiner Wurzeln, meiner Kultur und der Bedeutung meiner Überzeugungen war es mir nicht möglich, an dieser Kampagne teilzunehmen.”

Frankreichs Fußballliga hatte am vergangenen Wochenende ein Zeichen für Toleranz gesetzt. Anlässlich des Welttages gegen Homophobie und Transphobie am 17. Mai waren die Trikotnummern aller Klubs in Regenbogenfarben gehalten. Dass eben nicht alle Spieler mitmachten, kam nicht gut an. “Wir bitten nicht darum, bei der Pride auf einem Wagen mitzufahren. Wir bitten nur darum, solidarisch gegen Homophobie zu sein”, zitierte das Sportmagazin “L’Équipe” Yoann Lemaire, den Präsidenten der Organisation Foot Ensemble, die sich gegen Diskriminierung im Fußball einsetzt. Im Sender France Info forderte Lemaire mehr Engagement der Klubs bei dem Thema. Auch in den Vorjahren hatte es Ärger um Spieler gegeben, die sich der Aktion verweigert hatten.

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