Der SC Paderborn korrigiert seinen schwachen Start in die Zweitliga-Saison auch ohne Max Kruse. Gegen Wehen Wiesbaden gelingt ein Sieg trotz Rückstand. Im Frankenderby geht es heiß her zwischen Nürnberg und Fürth. Die Tore fallen allesamt in der ersten Halbzeit.
1. FC Nürnberg – SpVgg Greuther Fürth 1:1 (1:1)
Der 1. FC Nürnberg und die SpVgg Greuther Fürth haben sich im 271. Frankenderby ohne Sieger getrennt und bleiben damit in der 2. Fußball-Bundesliga weiter hinter den Erwartungen zurück. Zum Auftakt des sechsten Spieltags endete das Traditionsduell 1:1 (1:1), die beiden Rivalen verpassten damit jeweils den erhofften Schritt nach vorne. Damian Michalski (8.) traf früh für die Fürther, die zuvor fünf der sechs jüngsten Spiele in Nürnberg gewonnen hatten. Der Ausgleich in der Nachspielzeit der ersten Hälfte durch Can Uzun (45.+1) folgte nach Videobeweis und einem schmeichelhaften Elfmeterpfiff. Der 17-Jährige glich vom Punkt aus.
“Wir haben in der ersten Halbzeit kein Derby gespielt, die Fürther waren intensiv. Ich hätte das Spiel gerne gewonnen für die Leute, weil ich weiß, was ein Derby bedeutet. Aber am Ende geht es in Ordnung”, sagte Nürnbergs Trainer Cristian Fiel bei Sky. Fürths Trainer Alexander Zorniger, der den Elfmeter als Fehlentscheidung einstufte, meinte: “Es war ein hochemotionales Derby mit einem gerechten Ergebnis. Aber wir wollen natürlich in anderen Tabellenregionen sein.”
Mit acht Punkten schob sich Nürnberg vorerst auf Platz neun vor, Fürth (5) ist mit nur einem Sieg aktuell 13. der Tabelle. Es war das 50. Remis zwischen beiden Teams, Nürnberg liegt mit 140 Siegen klar vor Fürth (79) – zwei Spiele wurden abgebrochen. Vor 47.000 Zuschauern im ausverkauften Max-Morlock-Stadion wollten sich beide Teams für die schwachen Auftritte vor der Länderspiel-Pause revanchieren: Der FCN hatte 1:3 in Kaiserslautern, Fürth mit dem gleichen Ergebnis gegen Hannover verloren.
Die Gäste begannen jedoch frecher und wurden früh durch Michalski belohnt, der nach einer Ecke von Julian Green per Kopf traf. Danach wurden die Hausherren stärker, spielten aber lange nicht zwingend genug. Beim Nürnberger Ausgleich musste der Video-Referee bei der Entscheidungsfindung helfen, nachdem Fürths Orestis Kiomourtzoglou den Club-Kapitän Florian Hübner zu Fall gebracht hatte. Erst nach Studium der TV-Bilder durfte Uzun vom Punkt verwandeln. In der langen Nachspielzeit hätte Nürnberg noch in Führung gehen müssen, doch Fürths Torwart Andreas Linde rettete herausragend gegen Taylan Duman (45.+4).
In der zweiten Halbzeit lieferten sich beide Teams einen Schlagabtausch, dessen Intensität eines Derbys würdig war. Die zwingenden Chancen blieben aber aus. Die beste vergab Nürnbergs Kapitän Florian Hübner per Kopf (76.).
SC Paderborn – SV Wehen Wiesbaden 2:1 (0:1)
Dem SC Paderborn ist mit dem 2:1 (0:1) gegen den SV Wehen Wiesbaden ein wichtiger Schritt aus der Krise gelungen. Das Team von Trainer Lukas Kwasniok gelang weiterhin ohne Ex-Nationalspieler Max Kruse der erste Sieg seit einem Monat, und das trotz eines 0:1-Rückstandes.
Kianz Froese brachte den Aufsteiger nach einem schnellen Konter in Führung (23.), jubeln durften die Wiesbadener allerdings erst mit Verspätung, weil der Treffer zunächst wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht anerkannt worden war. Der Kölner Keller revidierte die Entscheidung aber.
Kurz nach der Pause vergab Ivan Prtajin völlig frei vor dem Tor die Chance zum 2:0 der Gäste, nur Sekunden später glich Sebastian Klaas (51.) für Paderborn aus. Niclas Nadj (60.) drehte das Spiel zugunsten der Gastgeber. Nach dem Rückstand drückten die Hessen noch einmal auf den Ausgleich, wurden am Ende aber nicht für ihren beherzten Auftritt belohnt.
Paderborn gelang damit mit nun sieben Zählern aus sechs Spielen der Anschluss ans untere Mittelfeld. Wehen Wiesbaden hat weiterhin acht Punkte und fiel vorerst ins Mittelfeld zurück. Die stark gestarteten Gäste verpassten den Sprung in die Spitzengruppe.