Markus Rehm unterstreicht seine Ambitionen für die Para-Leichtathletik-WM in Paris. Der fünffache Weitsprung-Weltmeister segelt auf 8,72 Meter – neue persönliche Bestleistung, neuer Weltrekord. Der 34-Jährige kommt damit der Marke des legendären Mike Powell immer näher.
Paralympicssieger Markus Rehm hat erneut seinen Weltrekord im Weitsprung verbessert. Der 34-Jährige kam beim Meeting in Rhede im letzten Versuch auf 8,72 Meter und verbesserte seine erst vor fünf Wochen in Barcelona aufgestellte Bestmarke um acht Zentimeter. Im Mai war er in Katalonien bei 8,64 Meter gelandet, zwei Zentimeter weiter als bei seinem vorigen Bestwert von der EM 2021 in Bydgoszcz/Polen.
In der Historie sprangen lediglich acht Athleten ohne Beeinträchtigung weiter als der Prothesenspringer, dort hält Mike Powell mit 8,95 Metern den Weltrekord. Der weiteste Sprung eines Deutschen gelang Sebastian Bayer 2009 bei der Hallen-EM in Turin mit 8,71 Meter, den Freiluftrekord hält Lutz Dombrowski, der mit 8,54 Meter im Jahr 1980 Olympia-Gold für die DDR gewann.
Starkes Team für WM in Paris
“Es ist großartig”, sagte Rehm: “Der Wettkampf ging schon super los mit 8,53 Meter. Das war meine beste Weite, die ich je im ersten Versuch hatte. Zwischendrin wurde es ein bisschen schwierig. Aber ich wusste, dass der letzte Versuch meiner ist. Da bin ich schon oft Rekord gesprungen – und heute war es wieder so. Ich freue mich wahnsinnig.” Damit ist der Leverkusener für die bevorstehenden Weltmeisterschaften in Paris (8. Juli bis 17. Juli) bestens gerüstet.
Der siebenfache Weltmeister Rehm – fünfmal im Weitsprung, zweimal mit 4×100-Meter-Staffel – führt das Aufgebot der deutschen Para-Leichtathleten für die WM an. Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) schickt insgesamt 27 Athletinnen und Athleten sowie zwei Guides bei den Titelkämpfen vom 8. bis 17. Juli an den Start.
Neben Rehm gehören in Johannes Floors, Felix Streng, Niko Kappel und Sebastian Dietz weitere Paralympicssieger zum Team. Irmgard Bensusan und Leon Schäfer treten im Charlety Stadium als Titelverteidiger an, dazu gehen gleich elf WM-Debütanten um die Toptalente um Rennrollstuhlfahrerin Merle Menje und Kugelstoßer Yannis Fischer, der am Sonntag seinen eigenen deutschen Rekord um einen Zentimeter auf 11,20 Meter verbesserte, an den Start.
Die Weltmeisterschaften sind eine Art Generalprobe für die Paralympics an gleicher Stelle vom 28. August bis 8. September 2024. In Rio-Champion Daniel Scheil und der dreimaligen Paralympics-Siegerin Martina Willing (beide keine Norm) fehlen einige arrivierte Kräfte im Aufgebot.