Als Athlet gewinnt Hermann Weinbuch in den 1980ern Gold bei Weltmeisterschaften, seit 1996 trainiert er das deutsche Team in der Nordischen Kombination. Nun aber ist Schluss, verkündet der 62-Jährige: Die WM im slowenischen Planica ist seine letzte.
Hermann Weinbuch wird als Bundestrainer der Nordischen Kombinierer zum Ende dieser Saison aufhören. Das kündigte der 62-Jährige nach Abschluss des letzten WM-Rennens im slowenischen Planica in der ARD an. “Ich glaube, die Zeit ist gekommen, dass ich ein bisschen ins zweite Glied trete”, sagte Weinbuch nach mehr als zwei Jahrzehnten im Amt. Sein Team hatte in Planica drei Silbermedaillen geholt und damit das vorab angekündigte Ziel erreicht. Im finalen Einzel kam Julian Schmid, der zuvor an allen drei zweiten Plätzen beteiligt war, nicht über Rang sechs hinaus. “Für die Zukunft ist gesorgt”, sagte Weinbuch mit Blick auf den 23 Jahre alten Schmid.
Norwegens Jarl Magnus Riiber gewann derweil in Planica seine vierte Goldmedaille nach einem Traumsprung auf 147 Meter und einer starken Laufleistung souverän vor Landsmann Jens Luuras Oftebro und dem Österreicher Johannes Lamparter. Dem 25 Jahre alten Norweger gelang damit das gleiche Kunststück, das der Deutsche Johannes Rydzek 2017 im finnischen Lahti vollbrachte. Mit nun insgesamt acht Titeln ist Riiber zudem Rekord-Weltmeister in der Kombination.
Der ehemalige Athlet Weinbuch hatte in den Jahren 1985 und 1987 selbst Goldmedaillen bei der WM gewonnen und 1996 den Trainerposten beim Deutschen Skiverband (DSV) übernommen. Diesen hatte er mit einer kurzen Unterbrechung in den vergangenen 27 Jahren inne, in seiner Zeit gab es zahlreiche Erfolge und Medaillen. Jede Medaille habe ihre Geschichte und mache unglaublich Spaß, sagte Weinbuch. “Ich denke, wir werden uns im Frühjahr zusammensetzen und einen adäquaten Nachfolger finden.” Der Routinier hatte seinen Rückzug bereits angedeutet.
Olympiasieger Eric Frenzel und Ex-Weltmeister Ronny Ackermann standen neben dem langjährigen Coach und lobten den Bayern ausdrücklich. “Er war von Anfang an mein Bundestrainer. Wir haben viele, viele schöne Momente erlebt. Das hinterlässt eine ziemlich große Lücke”, sagte Frenzel. So sah es auch Ackermann, der in Planica als Experte tätig ist: “Natürlich hinterlässt er eine Lücke. So viel Kompetenz über so viele Jahre, das wird schwierig zu füllen sein.”