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Klimaaktivisten stören Weltcup, Slalom-Star schäumt vor Wut

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Nach drei Absagen starten die alpinen Skirennfahrer endlich in den Weltcup-Winter. Beim Slalom in Tirol reicht es für die deutschen Asse nicht zu einem Podestplatz. Klimaaktivisten stören das Rennen. Spitzenfahrer Henrik Kristoffersen muss zurückgehalten werden.

Die deutschen Slalomfahrer um Mitfavorit Linus Straßer haben zum Weltcup-Auftakt in Gurgl einen Spitzenplatz verpasst. Beim Torlauf in Gurgl in Tirol landete der Münchner auf dem neunten Platz. Die österreichischen Gastgeber feierten einen Dreifach-Erfolg: Manuel Feller gewann vor Marco Schwarz (+0,23 Sekunden) und Michael Matt (+1,05). Straßer fehlten eineinhalb Sekunden auf den Sieg und eine halbe Sekunde auf das Podest. Sebastian Holzmann kam auf Rang 15 (+2,05).

Rein von der Platzierung her sei das Ergebnis “sehr enttäuschend”, sagte Straßer in BR Fernsehen. Skifahrerisch seien aber “sehr, sehr gute Sachen” dabei gewesen. Sowohl im ersten als auch im zweiten Durchgang machte der 31-Jährige je einen großen Fehler und büßte viel Zeit ein. “Ich habe vor dem Rennen gewusst, dass ich nicht ganz auf dem Level bin, auf dem ich sein möchte, um ganz vorne mitzufahren. Aber es sind gute Schritte, ich bin auf einem guten Weg.”

“Heute tragen wir unseren Protest auf die Weltcup-Piste”

Nachdem der Riesenslalom zum Saisonstart in Sölden abgebrochen werden musste und die beiden Abfahrten am Matterhorn wegen Schlechtwetters ausgefallen waren, war der Slalom in Gurgl im Ötztal das erste komplette Männer-Rennen dieses Winters. Und für die Österreicher wurde es zum Heim-Triumph. Der Tiroler Lokalmatador Feller feierte den dritten Sieg seiner Weltcup-Karriere. Aus dem deutschen Team schieden Anton Tremmel, Linus Witte und Fabian Himmelsbach im ersten Lauf aus.

Kurz vor der Entscheidung des sorgten Klimaaktivisten für eine längere Unterbrechung. Mehrere Menschen liefen in den Auslauf und beschmierten den Schnee mit oranger Farbe. Die Gruppe “Letzte Generation” veröffentlichte beim Dienst X – ehemals Twitter – ein Video, auf dem acht Aktivisten zu sehen waren, die die Farbe verschmierten und Banner hochhielten. “Heute tragen wir unseren Protest auf die Weltcup-Piste”, hieß es dazu.

Sicherheitskräfte führten die Aktivisten weg, mindestens eine Person wurde liegend aus dem Ziel gezogen. Anschließend säuberten Helfer den Bereich von der Farbe – solange mussten die verbleibenden fünf Fahrer am Start auf ihren zweiten Durchgang warten. Die Fans an der Strecke quittierten die Protestaktion mit Buh-Rufen. Spitzenfahrer Henrik Kristoffersen aus Norwegen, zweimal Weltmeister und 30-facher Weltcupsieger, schimpfte wild auf die Aktivisten und musste von Betreuern zurückgehalten werden, wie auf TV-Bildern zu sehen war.

“Verdammte Idioten! Die zerstören das Rennen”

“Verdammte Idioten! Die zerstören das Rennen”, schimpfte Kristoffersen im norwegischen Rundfunk NRK. Der 29-Jährige sorgte für verstörende Bilder und bewarf die Aktivisten wie der Kroate Filip Zubcic mit Schneebällen. “Solche Leute wollen wir hier nicht haben. Das sollte Konsequenzen haben”, schimpfte Kristoffersen über die “respektlose” und “abscheuliche” Aktion. Sein Teamkollege, der frühere Weltmeister Sebastian Foss-Solevåg, zerrte einen der im Schnee liegenden Aktivisten aus dem Zielraum.

Nachdem Schwarz, Fünfter nach dem ersten Durchgang, seinen zweiten Lauf ins Ziel gebracht hatte, brach dort das Chaos los. Drei Demonstranten hielten ein Banner mit der Aufschrift “Hört auf den Klimarat” in die Höhe und bestreuten den Schnee mit orangefarbenem Pulver. Damit zogen sie sich den Zorn der Athleten zu. Das Rennen war für etwa zehn Minuten unterbrochen, ehe Polizei und Sicherheitsdienst für Ordnung gesorgt hatten. “Wenn ich jetzt am Start stehen würde, würde ich mich so dermaßen aufregen”, sagte TV-Experte Felix Neureuther am BR-Mikrofon. “Sie sollen von mir aus friedlich protestieren. Lasst uns reden oder was weiß ich.”

FIS-Renndirektor Markus Waldner bekannte, man sei von der Aktion überrascht worden. “Wir hatten viel Polizei hier, aber nicht an den richtigen Stellen”, sagte er. “Aber wie ich gehört habe, haben ein paar Wikinger die Sache geregelt”, ergänzte er schmunzelnd.

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