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Jan Ullrich kündigt umfassendes Geständnis an

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In einer Dokumentation will Jan Ullrich auspacken. Der Tour-de-France-Sieger von 1997 erzählt nun, worum es in dem Vier-Teiler gehen soll. Um Doping als Aktiver, um seine Exzesse nach der Karriere und um die Hilfe seines ewigen Rivalen Lance Armstrong. Erscheinen soll die Doku im kommenden Jahr.

Bis heute warten Radsport-Fans auf ein Dopinggeständnis von Jan Ullrich. Der 49-Jährige wurde bereits vor vielen Jahren überführt, weigerte sich aber stets, seine Verfehlungen auch zuzugeben. Das soll sich nun ändern. In der 2023 erscheinenden “Amazon”-Dokumentation über sein Leben will der gebürtige Rostocker endlich reinen Tisch machen.

Als “mega-emotional” bezeichnete Ullrich im Gespräch mit der “Sport Bild” die Arbeit an der vierteiligen Dokumentation. Es gehe “richtig tief rein”, versprach er. Aus der “Verdrängung” in den letzten Jahren solle jetzt eine “Aufarbeitung” werden. “Da kommen Sachen hoch, an die ich mich gar nicht mehr richtig erinnert habe”, erklärte der Tour-de-France-Sieger von 1997.

Was das genau bedeutet, verriet Ullrich nicht. Allerdings sagte er: “Es ist nicht immer leicht, natürlich fließen auch mal Tränen. Aber für mein weiteres Leben verspreche ich mir sehr viel davon.” Von der Aufarbeitung in Film-Form erhoffe er sich “eine große Erleichterung”, ergänzte der 49-Jährige. Über den Exklusiv-Vertrag für die Doku war bereits mehrfach berichtet worden, weil Ullrich offenbar zugesagt hat, außerhalb der Filmaufnahmen nicht über die dort besprochenen Ereignisse und Enthüllungen zu reden.

Ullrich will sich mehr der Familie widmen

Ullrich durchlebte vor allem nach Ende seiner aktiven Karriere mehrere tiefe Täler, wendete sich mehrfach Drogen und Alkohol zu. Ein Mensch, der ihm beim Bezwingen dieser augenscheinlichen Abhängigkeiten regelmäßig geholfen hat, ist ausgerechnet sein früherer Rivale Lance Armstrong, den “Ulle” längst als Freund bezeichnet. “Nach unseren Karrieren haben wir beide viel durchgemacht und konnten nachvollziehen, wie es dem anderen geht. Und als ich dann Hilfe brauchte, stand Lance am nächsten Tag tatsächlich da. Da merkt man: Ich bin dem ja wirklich wichtig, das ist nicht nur so ein Blabla, da steckt was dahinter”, schilderte Ullrich sein Verhältnis zu dem US-Amerikaner.

Ullrichs Ziele für die Zukunft sind nach seiner turbulenten Vergangenheit eher bescheidene. Er wolle künftig “ganz viel Zeit mit Familie, Kindern und meiner Freundin verbringen”. Dazu arbeite er neben der Doku parallel auch noch an einer Biografie und für das nächste Jahr an zwei Events, bei denen Fans eine Radtour mit ihm machen können.

Eine Rückkehr auf die große Radsport-Bühne wollte Ullrich ebenfalls nicht ausschließen. “Mein Leben ist der Radsport gewesen und darum kreist es immer noch. Davon habe ich Ahnung. Sportlicher Leiter eines Teams werde ich sicher nicht mehr werden. Aber wenn mich jemand braucht – ich bin offen für alles”, sagte er.

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