Als erster Deutscher seit dem Rekordhalter Harald Schmid vor 36 Jahren steht Hürdenläufer Joshua Abuaku in einem WM-Finale. Am Ende wird es nur Rang acht. Auch Olympiasieger Jakob Ingebrigtsen muss eine Enttäuschung verkraften.
Joshua Abuaku ist im WM-Finale über 400 Meter Hürden Achter und Letzter geworden. Dem deutschen Rekord von Harald Schmid kam er nicht näher. Der 27-Jährige blieb am Mittwoch in 48,53 Sekunden über seiner persönlichen Bestzeit von 48,32 Sekunden, die er bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest im Vorlauf aufgestellt hatte.
“Es ist okay auf jeden Fall. Ich bin nicht unzufrieden. Was für mich persönlich wichtig ist, ich kann auf jeden Fall den Anschluss halten”, sagte er direkt nach dem Rennen. “Ich bin sicher, wir ziehen durch bis nächstes Jahr und dann sieht das Ergebnis bei den Olympischen Spielen hoffentlich ein bisschen besser aus.” Der Frankfurter Abuaku war der erste deutsche Starter in einem WM-Finale über 400 Meter Hürden seit 1987. Der deutsche Rekord von Schmid ist sogar noch fünf Jahre älter und liegt bei 47,48 Sekunden. Schmid ist der einzige deutsche Läufer über 400 Meter Hürden, der jemals schneller als Abuaku war.
Der Titel ging erwartungsgemäß an den norwegischen Weltrekordler Karsten Warholm. Der zweimalige Weltmeister und Olympiasieger siegte in 46,88 Sekunden vor Kyron McMaster von den Britischen Jungferninseln, der 47,34 Sekunden lief. Der Amerikaner Rai Benjamin wurde in 47,56 Sekunden Dritter.
Lauf-Star Ingebrigtsen verpasst erneut WM-Titel
Olympiasieger Jakob Ingebrigtsen schaffte es erneut nicht, sich erstmals den Weltmeistertitel über 1500 Meter zu holen. Der norwegische Lauf-Star musste sich in Budapest dem Briten Josh Kerr geschlagen geben. Vor einem Jahr in Eugene war er Kerrs derzeit verletztem Landsmann Jake Wightman unterlegen. Der Olympia-Dritte Kerr blieb im Spurt vorn und siegte in 3:29,38 Minuten, Ingebrigtsen kam als Zweiter nach 3:29,65 Minuten ins Ziel. Bronze holte knapp dahinter sein Landsmann Narve Gilje Noras (3:29,68). Aufgrund seiner bisherigen Leistungen in dieser Saison war der 22-jährige Ingebrigtsen in Ungarn großer Favorit auf den Titel. Im vorigen Jahr in Eugene entschädigte er sich mit Gold über 5000 Meter.
Über die 400 Meter der Frauen siegte die Olympia- und WM-Zweite Marileidy Paulino aus der Dominikanischen Republik in 48,76 Sekunden deutlich. Platz zwei holte die Polin Natalia Kaczmarek (49,57) vor Sada Williams aus Barbados (49,60).
Den Titel im Stabhochsprung der Frauen teilten sich mit übersprungenen 4,90 Metern Vorjahressiegerin Katie Moon aus den USA und die Australierin Nina Kennedy. Dritte wurde Europameisterin Wilma Murto aus Finnland, die 4,80 Meter meisterte.