Die Hitze habe ihr zu schaffen gemacht, sie habe “geschwollene Füße” und sei “nervös”: So erklärt der Gemeindepastor die Behandlung von Angeles Bejar im Krankenhaus. Die Mutter von Spaniens Fußball-Verbandsboss Luis Rubiales ist nach mehrstündiger Behandlung entlassen worden.
Der von einem Hungerstreik geschwächten Mutter des im Skandal um einen sexuellen Übergriff suspendierten spanischen Fußball-Verbandschefs Luis Rubiales geht es wieder besser. Die Frau sei in der Nacht auf Donnerstag aus dem Krankenhaus in Motril im Süden des Landes entlassen worden, berichteten die Fachzeitung “AS” und andere Medien übereinstimmend. Sie habe die Klinik in Begleitung ihres Sohnes verlassen, hieß es. Laut spanischen Medien konnte Angeles Bejar die Notaufnahme nach mehrstündiger Behandlung in Begleitung ihres Sohnes verlassen.
Die Mutter von Rubiales war am dritten Tag ihres Hungerstreiks am Mittwoch ins Krankenhaus Santa Ana gebracht worden. Das hatte der Priester der Kirche Divina Pastora in Motril mitgeteilt, wo sich Béjar seit Montag im Hungerstreik aufgehalten hatte. “Es ist wegen der Hitze und allem. Sie hatte geschwollene Füße und war erschöpft. Auch nervös”, wurde Priester Antonio von Medien zitiert.
Die Frau wollte mit der Aktion nach eigenen Angaben gegen die ihrer Meinung nach “unmenschliche und blutige Jagd” auf ihren Sohn protestieren. Sie forderte die spanische Nationalspielerin Jennifer Hermoso eindringlich auf, “die Wahrheit zu sagen”. Er sei ein guter Mensch, versicherte sie. Ob sie vorhat, den Hungerstreik fortzusetzen, wurde nicht mitgeteilt.
Rubiales hatte bei der Siegerehrung nach dem von Spanien gewonnenen WM-Finale in Sydney am 20. August die Spielerin Jennifer Hermoso auf den Mund geküsst. Er beteuert, der Kuss sei in beiderseitigem Einvernehmen erfolgt. Hermoso hatte nach dem Vorfall aber erklärt, sie habe sich “als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe”.
Der Fußball-Weltverband FIFA hat Rubiales für 90 Tage suspendiert, ein Disziplinarverfahren eingeleitet und ein Kontaktverbot zu Hermoso erteilt. Auch der spanische Sportgerichtshof Tad beschäftigt sich auf Antrag der Regierung in Madrid mit dem Fall. Rubiales weigert sich, als Präsident des Nationalverbandes RFEF zurückzutreten, obwohl das unter anderem auch von den Regionalverbänden des RFEF gefordert wurde.