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Die Krise der Larifari-Bayern Gnabry und Sané

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Die beiden Nationalspieler Leroy Sané und Serge Gnabry sind beim FC Bayern derzeit von der Rolle. Im Champions-League-Kracher gegen Paris St. Germain droht den Hochbegabten die Bankrolle. Von Trainer Julian Nagelsmann gibt es einen klaren Wink für die Flügelstürmer.

Deutschlands oberster TV-Richter kannte keine Gnade. Leroy Sané und Serge Gnabry “werfe ich vor”, sagte Sky-Experte Lothar Matthäus streng, “dass sie sich nicht hundertprozentig reingehauen haben, um ihren Anspruch zu beweisen. Statt alles zu geben, haben sie nur irgendwie mitgespielt. “Es waren ja nicht zehn Minuten, sie hatten mehr als eine halbe Stunde Zeit dafür.” Larifari statt Leistung – und das vor dem wichtigsten Spiel des Jahres für Bayern München. Der Auftritt der beiden Nationalspieler bei der Generalprobe in Stuttgart (2:1) war alles andere als ein Bewerbungsschreiben für den Rückspiel-Kracher in der Champions League gegen Paris St. Germain am Mittwoch (21 Uhr bei DAZN und im Liveticker bei ntv.de).

Derweil warnte TV-Experte Dietmar Hamann bei “Sky” sogar davor, dass das Duo für die Münchner zum Problem werden könne. “Wenn du Spieler reinbringst und die stehen 30 Minuten nur rum, da reden die anderen drüber und dann hast du Spieler, wenn dann die Tafel hochgeht und die sehen, dass einer der beiden reinkommt, das kann eine Mannschaft in eine schlechte Stimmung bringen”, erklärte Hamann. In eine ähnliche Kerbe schlug auch Stefan Effenberg bei “Sport1”. Der frühere Profi des FC Bayern erhob den wenig spürbaren Willen, sich mit einem überzeugenden Auftritt für die kommenden Aufgaben zu empfehlen, sogar zur “Charakterfrage”.

Nagelsmann: Thema wird zu heiß gekocht

Der lange verletzte Starspieler Sadio Mané, mit dem Duo in der 63. Minute eingewechselt, habe noch “die eine oder andere gute Aktion” gehabt, ergänzte Matthäus in der “Bild”-Zeitung. Aber die anderen Hochbegabten? Wenig bis nichts – Sane und Gnabry sind seit Wochen außer Form und machen eher mit ihrem Verhalten außerhalb des Platzes Schlagzeilen als auf dem Rasen. Nagelsmann hatte versucht, die Aufregung um Sané und Gnabry kleinzuhalten. Das Thema werde “medial zu heiß gekocht”, sagte er nach dem knappen Sieg gegen Stuttgart. Das sei “normal, wenn zwei solche Topspieler nicht so zum Einsatz kommen”.

Dabei lief es in dieser Saison lange gut bei Sané. Er kam in den ersten 16 Spielen auf zehn Tore und fünf Vorlagen. Dann warf ihn ein Muskelfaserriss aus der Bahn, auch bei der WM war er angeschlagen (Knie) und erreichte sein Top-Niveau nicht mehr. In den zehn Pflichtspielen seit Jahresbeginn kommt er auf zwei Treffer und null Assists. Gnabry hatte nach seiner Vertragsverlängerung Mitte Juli viel Rückenwind und startete mit elf Toren und elf Vorlagen in 22 Spielen. In Katar spielte er mal links, mal rechts und suchte seine Rolle, seit dem Jahreswechsel hat er gerade mal einen Treffer und einen Assist zustande gebracht. Dem “Kicker” zufolge sei Gnabry “total unzufrieden mit sich selbst” und finde aktuell keine Erklärung für sein Formtief.

“Natürlich gibt es auch Sachen, die nicht gehen”

In der Offensive sind Thomas Müller, Jamal Musiala, Kingsley Coman und Eric Maxim Choupo-Moting gesetzt – für Sané und Gnabry bleibt die Jokerrolle. “Das ist leider oder Gott sei Dank in einem ausgeglichenen Kader so”, sagte Nagelsmann in Stuttgart, “dass du auch als Topspieler den Konkurrenzkampf annehmen musst.” Ein klarer Wink an die Reservisten, Gas zu geben und sich aufzudrängen. Umso ärgerlicher ist es für den Coach, wenn die Sorgenkinder anderweitig auffallen. Wie “Gucci-Gnabry” bei seinem umstrittenen Kurztrip zur Fashion Week. Oder wie Sané, der vor dem Ligaspiel in Gladbach (2:3) die Bus-Abfahrt verpasste. Das war einfach schlechtes Timing: Kurz zuvor war den Profis ein neuer Strafenkatalog für derlei Disziplinlosigkeiten vorgelegt worden.

“Natürlich gibt es auch Sachen, die nicht gehen”, sagte Sportvorstand Hasan Salihamidžićc und betonte: “Ab und zu gibt es ein paar Euros, die das kostet.” Grundsätzlich habe der Verein derartige Themen aber “im Griff”. Was man von der Form von Sané und Gnabry nicht behaupten kann.

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