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Bundesliga und Red Bull gewinnen bei ECA-Wahlen

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Die European Club Association ist die Vereinigung der europäischen Topklubs. Der Zusammenschluss ist ein mächtiger Bund für die Interessen der Vereine, es geht um Einfluss und viel Geld, das es zu erwirtschaften und zu verteilen gibt. Bei der Generalversammlung gibt es ein großes Stühlerücken.

Die Bundesliga ist im Vorstand der mächtigen European Club Association weiterhin mit Spitzenpersonal vertreten. Bayern Münchens Vorstandschef Jan-Christian Dreesen und Oliver Mintzlaff von RB Leipzig wurden wie erwartet in das Board der ECA gewählt. Bei der Generalversammlung der Klub-Vereinigung in Berlin wurde Eintracht Frankfurts Vorstandschef Axel Hellmann zudem mit einem Beobachterposten im Führungsgremium bedacht. ECA-Boss Nasser Al-Khelaifi hatte ihn am Vortag als “Freund” und Stimme der Vereine aus der kontinentalen Fußball-Mittelschicht bezeichnet. Im ECA-Board sitzt aus der Bundesliga zudem Bayer Leverkusens Geschäftsführer Fernando Carro.

Mit diesen Personalien vollziehen die deutschen Spitzenklubs einen Wechsel in der ECA. Dreesen ersetzt Oliver Kahn, der nach seinem Bayern-Aus auch in der ECA keine Rolle mehr spielt. Mintzlaff folgt auf Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, der sein ECA-Mandat nach dem Einzug in das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union UEFA niederlegte.

Mit Mintzlaff und Stephan Reiter, Geschäftsführer des österreichischen Meisters Red Bull Salzburg, sitzen künftig zwei Vertreter aus dem Sportprogramm des Red-Bull-Konzerns im ECA-Vorstand. Im ECA-Board sitzt nun auch Joshua Wander. Der Chef des Finanz-Investors 777 Partners, der bei Zweitligist Hertha BSC eingestiegen ist, wurde als Vertreter des belgischen Klubs Standard Lüttich gewählt, der auch zum Portfolio des US-Unternehmens gehört.

“Nicht mehr nur Hot Dogs und Bier verkaufen”

Wander hatte jüngst ungewohnt deutlich formuliert, worum es 777 mit dem Investment in den Fußball geht: “Wir sind der festen Überzeugung, dass eine neue Welle der Kommerzialisierung auf den Fußball zukommt”, sagte Wander der “Financial Times”. “Die Vision für diese Fußballgruppe ist, dass wir eines Tages nicht mehr nur Hot Dogs und Bier an unsere Kunden verkaufen, sondern Versicherungen oder Finanzdienstleistungen oder was auch immer.” Die intensive Bindung der Fans an ihre Klubs zeige, dass sie monetarisiert werden wollten. 777 Partners habe in Clubs investiert, die “bei der Vermarktung des Produkts schlechte Arbeit geleistet”, hätten. Das Modell der Multiple Club Ownership, nach der Investoren gleichzeitig in mehreren Klubs das Sagen haben, ist gemäß den Statuten der UEFA nur unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt, in der Praxis sind die Vorgaben jedoch längst ausgehöhlt.

Die ECA hat sich in den vergangenen Jahren zu einem mächtigen Verbund im Vereinsfußball entwickelt. Mit der UEFA wurde 2021 die Gründung einer Super League verhindert. Maßgeblich trieben die Klubs die Reform der Champions League mit mehr Spielen und noch höheren Milliarden-Umsätzen ab der Saison 2024/25 voran.

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