Berlin (dpa/bb) – Für den Gründer der Kinderstiftung “Die Arche”, Bernd Siggelkow, geht die geplante Kindergrundsicherung am Ziel der wirklichen Teilhabe vorbei. Man müsse genau hinschauen, ob das Geld auch beim Kind ankomme oder “Löcher in den Familien gestopft” werden – etwa, wenn ein Kühlschrank kaputt gehe, sagte Siggelkow am Montag in der rbb-Abendschau. Seiner Ansicht nach wäre es besser, wenn soziale Einrichtungen mehr Geld für Kinder ausgeben oder Schulen ein kostenloses Frühstück für bedürftige Schüler einrichten könnten. Darüber sei aber überhaupt nicht nachgedacht worden, kritisierte er.
Die Arche fordere stattdessen seit langem eine Bezahl-App, die Kinder nutzen können, beispielsweise beim Anspruch auf Nachhilfe oder bei Sportvereinen. Das Geld würde dann direkt beim Jobcenter abgebucht – und komme dann wirklich beim Kind an, so Siggelkow.
Die Ampel-Koalition hatte sich in der Nacht zum Montag nach monatelangem Streit auf ein Modell zur Kindergrundsicherung geeinigt. Darin sollen bisherige Leistungen für Kinder gebündelt werden; also etwa das monatliche Kindergeld, der Kinderzuschlag für Menschen mit geringen Einkommen und das Bürgergeld für Kinder. Für die Kindergrundsicherung werden im Einführungsjahr 2025 zunächst 2,4 Milliarden Euro Mehrkosten veranschlagt.