Der Druck auf die Kommunen zur Unterbringung von Geflüchteten wächst. In Lörrach sollen Mieter 50er-Jahre-Wohnungen verlassen, um mehr Platz für Ankommende zu schaffen. Spielen da die Lörracher mit?
Lörrach (dpa/lsw) – Der Lörracher Oberbürgermeister Jörg Lutz (parteilos) will sich heute (12.00 Uhr) zu den geplanten Wohnungskündigungen zur Schaffung eines Flüchtlingsheims äußern. Auch der Geschäftsführer der Wohnbau Lörrach, Thomas Nostadt, soll bei der kurzfristig angesetzten Pressekonferenz zu Wort kommen, wie die Stadt mitteilte.
Zu Wochenbeginn war bekannt geworden, dass rund 40 Mieter aus einem Wohnkomplex ausziehen sollen, um Platz für Geflüchtete zu schaffen. Von dem städtischen Wohnbauunternehmen sollen den Mieterinnen und Mietern modernere und bezahlbare Wohnraumangebote unterbreitet werden, hatte es geheißen. Die Ankündigung löste Debatten in sozialen Netzwerken und Kommentare von Landes- und Bundesparlamentariern aus.
Bei den Gebäuden handelt es sich den Angaben zufolge um Wohnungen aus den 1950er Jahren. Es sei ohnehin geplant gewesen, sie wegen ihres Zustandes in den kommenden Jahren abzureißen und neu zu bauen, hieß es. Die betroffenen Mieter sollen am 27. Februar auf einer Bewohnerversammlung informiert werden.