Potsdam (dpa/bb) – Der Landesschülerrat in Brandenburg sieht die geplanten Maßnahmen gegen den Lehrkräftemangel zum Teil sehr kritisch. Eine Verbeamtung von Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteigern berge die Gefahr, dass sich diese Notlösung verstetige, teilte das Gremium am Dienstag mit. Eine 18-monatige Qualifizierung könne zudem ein Lehramtsstudium nicht vollständig ersetzen. Im kommenden Schuljahr werden an Brandenburgs Schulen rund 1800 neue Lehrkräfte gebraucht.
Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) will neben der Verbeamtung auch eine Ausweitung des selbstständigen Lernens sowie eine Mischung aus Unterricht im Netz und vor Ort prüfen. Mehr Hybridunterricht und Selbstlernzeiten lehnt der Landesrat der Schülerinnen und Schüler “entschieden” ab. Die Corona-Pandemie habe gezeigt, dass diese Form des Unterrichts nicht die gleiche Lernqualität erreiche wie der Präsenzunterricht.
Andere Maßnahmen, etwa den Ausbau der Studienplätze an der Hochschule in Senftenberg oder den Verzicht auf eine generelle Erhöhung der Klassenfrequenzen, begrüßte der Landesrat. Die Schülervertretung schlug darüber hinaus die Einführung eines dualen Studiums mit anschließendem Referendariat vor. So würden finanzielle Anreize geschaffen. Zudem sollten an den Schulen mehr Stellen für ein freiwilliges soziales Jahr geschaffen werden.