Rund 200 Millionen Euro Schaden hat eine schwere Sturmflut an der Ostseeküste im Oktober in Schleswig-Holstein angerichtet. Umweltminister Tobias Goldschmidt will nun den Deichschutz systematisch stärken.
Kiel (dpa/lno) – Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) rechnet mit einer Zunahme von Sturmfluten wie vor einem Monat an der Ostseeküste. “Wir müssen aber auch offen und ehrlich sagen, dass der Meeresspiegel infolge des Klimawandels immer schneller ansteigt und dazu führen wird, dass derartige Sturmfluten künftig häufiger auf unser Land zukommen werden”, sagte Goldschmidt am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Die Ostseeküste sei in der Nacht zum 21. Oktober von einer Jahrhundertsturmflut heimgesucht worden, deren Folgen gravierend seien.
Das Deichmanagement an der Ostseeküste müsse systematisch gestärkt und die Menschen müssten weiter für Wassergefahren sensibilisiert werden, sagte Goldschmidt. “Zudem werden wir mit den Verantwortlichen vor Ort darüber in den Austausch gehen, welche Deiche künftig auf den Schutzstandard von Landesschutzdeichen gebracht werden sollen.”
Goldschmidt danke den Helfern für ihren Einsatz in den vergangenen Wochen. “Viele Menschen haben vor Ort gegen die Fluten gekämpft, und zwar solidarisch, zupackend und mit dem klaren Ziel, Schlimmeres zu verhindern.”
Die Landesregierung habe bereits verschiedene Hilfsprogramme auf den Weg gebracht, um die Menschen beim Wiederaufbau zu unterstützen, sagte Goldschmidt. Wichtig sei, dass die beschädigten Deiche schnell wieder sturmflutfest gemacht würden. “Diese Notsicherungen sind geschafft und dafür danke ich allen, die mitgeholfen haben.” Nach der akuten Sicherung folgt die dauerhafte Instandsetzung der Deiche.
Die Landesregierung plant nach Schäden von schätzungsweise 200 Millionen Euro im Norden ein Sondervermögen “Wiederaufbau Flutkatastrophe 2023”. Die Sturmflut hatte in der Nacht zum 21. Oktober entlang der Ostseeküste teils gewaltige Zerstörungen angerichtet. Auf Fehmarn kam eine Frau ums Leben.