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Zwischen Selenskyj und Saluschnyj rumort es

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Das Verhältnis des ukrainischen Präsidenten Selenskyj zu seinem wichtigsten General soll Risse bekommen haben. Einem Medienbericht zufolge plädierte Oberbefehlshaber Saluschnyj schon vor Wochen für eine Evakuierung der umkämpften Stadt Bachmut. In Kiew war man offenbar komplett anderer Meinung.

Zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dem Oberbefehlshaber der Streitkräfte, General Walerij Saluschnyj, ist es laut einem Medienbericht zum Streit gekommen. Wie die “Bild”-Zeitung berichtet, hatten beide unterschiedliche Auffassungen, wie sich die ukrainische Armee in Bachmut verhalten soll. Die Stadt in der Region Donezk ist seit Monaten russischen Angriffen ausgesetzt. Selenskyj erklärte Bachmut bei einem Besuch im Dezember zur “Festung”. Trotz heftiger Gegenwehr erzielten Moskaus Truppen zuletzt Geländegewinne. Mittlerweile droht den Verteidigern der Stadt die Einkesselung.

Der “Bild”-Zeitung zufolge empfahl Saluschnyj der Regierung bereits vor mehreren Wochen über einen Abzug der Truppen aus Bachmut nachzudenken. Kreise in Kiew teilten der Zeitung aber mit, dass das Festhalten an Bachmut die richtige Entscheidung gewesen sei. Dadurch habe man der russischen Armee erheblichen Schaden zugefügt, sowohl personell als auch materiell, so die Argumentation.

Zwischen Selenskyj und Saluschnyj gehe es aber nicht mehr nur um militärische Fragen. Der General erfreut sich in der Bevölkerung wachsender Beliebtheit, manche handeln ihn bereits als nächsten Präsidentschaftskandidaten. Selenskyjs Umfeld soll in Saluschnyj daher einen möglichen Rivalen sehen.

Von der “Bild” befragte Experten und Angehörige der ukrainischen Streitkräfte sollen mehrheitlich Saluschnyjs Einschätzung zur Schlacht um Bachmut teilen. Ein ukrainischer Militärberater sagte dem Blatt: “Am Anfang war Bachmut eine Falle für die Russen, jetzt ist er eine Falle für uns geworden. Wir töten sie im Verhältnis 1:7 – das ist der einzige militärische Grund, Bachmut zu halten. Aber die Truppen hätten vor drei Wochen abgezogen werden müssen, als die Russen Krasnaja Gora (zu Deutsch: Krasna Hora, Anm. d. Red.) einnahmen. Die Entscheidung, Bachmut zu halten, war gut, aber sie haben es übertrieben.”

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